Montag, 9. März 2009

Singapore

Es steigen über 300 Passagiere aus, darunter auch lieb gewonnene Menschen wie Gaby + Karl-Heinz B. (aus dem Forum!) und Familie R. aus Nienburg. Schade, dass ihr gehen musstet – aber schön, dass wir euch kennen gelernt haben! Von den ‚Neuen’ sollen übrigens über 150 Schweizer sein; da ist ja kaum noch einer zu Hause?! Unser bisheriger Kapitän H.Flohr übergibt seine Amadea vollgetankt an Kapitän Thorn, der nach 2 Monaten Urlaub auch wieder richtig ‚heiß’ darauf ist, uns durch die gefährlichen und weniger gefährlichen Passagen der Welt zu fahren. Die Malakka Straße ist berüchtigt….

Singapore ist nicht neu für uns, sodass wir uns auf einige ‚Spezialitäten’ konzentrieren können: Der Singapore Flyer, das größte Riesenrad der Welt, dreht sich jetzt (im Dezember 2007 stand es kurz vor der Einweihung) und das bedeutet: da müssen wir rauf! Wirklich? Wirklich! Die Kabinen sind großzügig, wir haben einen herrlichen Rundblick auf Singapore und sind glücklicherweise nicht so bang wie eine kleine Malaiin, die nur ihrem Freund zuliebe eingestiegen ist und nun gar nicht weiß, wohin sie schauen soll, um nicht schwindelig zu werden. Zugegeben: Das ist schwer, denn die Kabine ist so gut wie vollständig aus Glas.

Im Shopping Center ‚Viva’ kühlen wir von (gefühlten) 39° erst einmal herunter und schauen schon mal unverbindlich, was man da noch käuflich erwerben kann; nicht nur die Lagerräume der Amadea sind leer (na ja, fast), auch wir brauchen ein paar Dinge des täglichen Bedarfs.
In Singapore bekommt man wahrscheinlich rund um die Uhr ALLES, man muss nur noch wissen, wo! Es gibt ja auch nur ein paar Dutzend Einkaufsmalls.

Ulis Tipp und eine Empfehlung von Eckhardts Reiseführer führen uns an den Singapore River, der uns wieder in seinen Bann zieht. Es ist Freitagabend und die Menschen stimmen sich mit einem Bier auf das Wochenende ein. Hier brummt der Bär, oder sollte man lieber sagen: der Löwe? Schließlich heißt ‚Singapura’ (malaiisch) übersetzt: Löwenstadt. Oder der ‚Tiger’? Denn das heimische Tiger Beer ist hervorragend?!
Wir krabbeln in den 5.Stock eines kleinen Hauses, und essen indisch. Der Blick aufs Parlament ist grandios, der Blick aufs Essen, das in kleinen Blecheimern serviert wird (bei uns zu Hause stehen da Blumen drin) ist auf jeden Fall skeptisch. Unser Magen signalisiert uns in den kommenden Tagen, dass er ‚not amused’ war!

Doch kann man darauf keine Rücksicht nehmen; man will ja im Club auch etwas zu erzählen haben… Kristin wünscht sich zum Abschluss dieses Tages noch einen Besuch im Night Zoo.
Wir finden einen Taxifahrer, der uns bis fast an die Grenze zu Malaysia fährt, dort befindet sich der berühmte Zoo und eben auch der Teil, den man nachts besuchen kann. Die sogenannte ‚Night Safari’ führt uns in einem Zug vorbei an Löwen, Elefanten, Hippos, Giraffen und jeder Menge kleinerem nachtaktiven Getier. Auch ein malaiischer Tiger liegt majestätisch auf seinem Felsen; alles scheint ganz nah – in der Dunkelheit kann man nicht erkennen, wo und ob es überhaupt Zäune gibt – schon schön schaurig.

Am 2.Singaporetag ziehen wir um; wir haben jetzt Kabine 867, die zwar deutlich kleiner ist als die vorherige, dafür aber ebenfalls einen relativ großen Balkon hat. Wir sind’s zufrieden und freuen uns auf unsere Gäste aus Singapore, Ela und Peter, die unseren ‚Pott’ mal beschnuppern, mit uns Mittag essen und klönen wollen. Leider müssen sie schon bald weiter ziehen; wir nutzen danach noch einmal die Nähe zum Einkaufszentrum und finden tatsächlich eine passende Hose für mich (nachdem meine ‚alte’ im Trockner geschrumpft war). Die schwüle Hitze macht uns ziemlich fertig; der Trip zum Singapore River oder gar zu Raffles entfällt wegen Müdigkeit..
Am Vormittag des dritten Tages in S. fahren wir mit der Cable Car nach Sentosa; wir kennen diese Freizeitinsel nur im strömenden Regen – das ist diesmal aber ganz anders: es ist heiß! Und wird immer heißer! Eine kleine Rundfahrt mit der Tram, einige Photos vom Beach, der nicht zeigt, wie nah die Tanker in Ufernähe parken, und der vergebliche Versuch, die Delphinshow zu besuchen (zu spät, sie hatte schon begonnen) – das ist unsere Ausbeute. Der Merlion, das Wahrzeichen von Singapore, ist auf Sentosa sichtbar (der im Hafen ist nämlich‚eingepackt’ zur Renovierung), aber er speit kein Wasser; dann nicht, lieber Merlion, wir ziehen weiter und uns am selben Abend auch noch festlich an: Galadinner, Pfötchen Schütteln mit dem neuen Kapitän. Ein sehr umgänglicher, offener Mensch, wie es scheint.

Die kleine Auslaufparty (mit Sekt natürlich), bei 39° zog sich dahin; das eigentliche Hafengebiet lag verlassen, aber die Reede belegt von Hunderten kleiner und dicker Pötte!! Ein imposantes Schauspiel. Wir nehmen Abschied von dieser wundervollen, quirligen, sauberen, freundlichen Stadt und wagen uns in die Straße von Malakka!!

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