Donnerstag, 12. März 2009

Phuket

Thailand hin oder her – zuerst das Wichtigste: ICH BIN HEUTE AUF EINEM ELEFANTEN GERITTEN!!!! Mit Kristin! Und nicht einfach so, im Körbchen – nee, richtig.
Aber vielleicht doch der Reihe nach.

Kapitän Jens Thorn, der sehr jovial erscheint und sich oft in den Restaurants zu einem kleinen Gespräch sehen lässt, schippert pünktlich nach Phuket; das heftige Gewitter gestern Abend beim Ablegen von Langkawi hat ihn ebenso wenig gestört wie die knappen 1,5 Meter Wasser heute unterm Kiel. Wir sind stolz auf ihn!

Gleich am Pier warten 13 Busse auf die Gäste: Die Amadea wird evakuiert, hat man den Eindruck. Doch wir haben wieder einmal etwas anderes vor und handeln nach bewährter Manier wieder einen Tagespreis für ein Privattaxi aus. Platz genug für 6 Personen (nebst der überall gut sicht- und erkennbaren Amadea-Umhängetaschen): also kommen die Paultraxls (aus Wien) kurzerhand mit.
Ähnlich einer Speisekarte mit Bildern präsentiert sich Mustafa, unser Chauffeur, gut vorbereitet: Phuket in Bildern – wir müssen nur noch darauf tippen, was wir sehen wollen. Zuerst ein Tempel: Der Chalong-Tempel ist auch Ziel einiger Amadea-Gäste (und auch eine kleine Truppe Club Med treibt sich dort herum;) farbenfroh und auf mehreren Etagen wird den Göttern Thailands gehuldigt – von der Terrasse haben wir einen hervorragenden Blick auf weitere Tempel und eine freundlich gestaltete kleine Gartenanlage. Mönche in orangefarbenen Gewändern und eifrige Händler mit ihren typischen Tragen machen lebendige, und trotzdem beschauliche Bild perfekt.

Wir schlüpfen wieder in unsere Sandalen, nehmen die Pareos ab (Kleidervorschriften in Tempeln) und lassen Mustafa an die Ostküste der Insel fahren. Dort handeln wir erfolgreich mit einem Bootsführer, der uns für knapp 2 Stunden durch die vorgelagerte Inselwelt zu einem Badestrand fahren soll. Zuerst sieht es so aus, als ob er in Tränen ob der harten Verhandlungen (Paulis Spezialität!) ausbricht, doch dann lacht er wieder und scheint trotz allem einen guten Preis bekommen zu haben. Mutig trinken wir noch schnell einen Kaffee, der überraschend gut schmeckt – und dann besteigen wir ein Boot. Recycling in Hochkultur! Motor und Getriebe aus einem ausgeschlachteten Auto wurden auf die Planken genagelt, die Schraube wird an einer langen Stange ins Wasser gelassen – und los geht’s mit 40 km/h. Der berühmte James-Bond-Felsen und weitere Inseln bilden die Kulisse für unser Inselabenteuer: in der Ferne zwar nur liegend, doch ein unvergesslicher Anblick! ‚Unseren’ Traumstrand auf einer kleinen Insel (vielleicht Ko Nakha Yai) haben wir ganz für uns allein. Es stehen ca. 20 Liegestühle und 30 Sonnenschirme zur Verfügung; der Bruder?Cousin?Schwager? unseres Botsführers wohnt dort und bietet sogar kleine Getränke und frische Kokosnüsse an. Wir verzichten auf ein üppiges Mittagessen gerne und sind vollkommen selig und zufrieden. Das Wasser ist (fast) klar, angenehm in der Temperatur und mit ganz leichter Strömung – kann es uns besser gehen?! Wir albern wie die kleinen Kinder herum, nutzen eine Schaukel, die im Baum am Strand hängt und wollen eigentlich gar nicht mehr weg.

Aber Kristin wünscht sich noch einen Elefanten!! Und den gibt es leider nicht auf unserer kleinen Insel; also klettern wir wieder in unser Boot und kehren auf die Hauptinsel zurück. Der freundliche Taxifahrer wartet geduldig, bis wir noch einige Bündel Bananen (für die Elefanten!) erstanden haben; Kristin spendiert sogar noch ein paar (teure) Äpfel!
Bang Pae Safari steht gut lesbar am Straßenrand: Unser Ziel! Es gibt die Möglichkeit, für umgerechnet 18 EUR 30 Minuten lang zu zweit auf einem Koloss zu reiten. Außer Kistin und mir ist niemand so richtig ‚wild’ auf diesen Ritt – prima, dann ziehen wir beide eben los. Der Elefant wird an eine Empore herangeführt, die wir beiden Mädeln per Treppe erklimmen. Dort oben wird schnell mit einem Brett und einem Polster eine Art Sitz gebaut, auf dem wir beide Platz nehmen. Nam To, so heißt unser Elefant, zieht bedächtig seinen Weg – wie oft er den wohl pro Tag abschreiten muss?! Vielleicht immer noch besser, als an einer Fußfessel gekettet, herumzustehen. Nam To steigt in einem kleinen Fluss und zieht dort, hinter und vor weiteren Elefanten, seine Spur. Dann erklimmt er wieder die steile Uferböschung und trottet brav durch einen Wald voller Gummibäume, an denen die kleinen Behälter hängen, oft gut gefüllt mit der kostbaren Flüssigkeit.
Der Elefantenführer, der vorne auf dem Kopf, zwischen den Ohren thront, ist sehr nett, versteht und spricht aber wirklich kaum ein Wort Englisch. Trotzdem können wir uns so weit verständlich machen, dass wir Nam To und einem weiteren Elefanten eine Banane geben wollen. Der Nachbarelefant erhält die seine vom Elefantenführer; unser Boy klettert hinab und bedeutet mir, ich solle nach vorne auf den Kopf klettern und Nam To die Banane reichen. Nach kurzem Zögern: gesagt – getan. Der Elefant hebt ganz behutsam seinen Rüssel zu mir und ich gebe ihm die begehrte Frucht! Und soll gleich da vorne sitzen bleiben!! WOW! Was für ein Gefühl! Ich kann nicht – wie Kristin – mit dem Ritt auf einem Pferderücken vergleichen; aber ich bin fasziniert von dem großen Tier und den Bewegungen, die ich plötzlich ja unter mir spüre!!! Klar, dass auch Kristin dies erleben möchte: wir wechseln und unser Elefantenführer ist so freundlich, den ganzen restlichen Weg neben uns her zu Fuß zu gehen. Ganz zum Schluss darf ich auch noch einmal nach vorne rutsche n: wir beiden Mädels reiten also wieder ins ‚Dorf’ ein, hinter den Ohren unseres treuen Reittieres und supersuperglücklich!!!!

Wahrscheinlich mit Dauergrinsen im gesicht lassen wir uns von Mustafa zum Schiff zurück bringen; auf der Pier haben unzählige Stände noch waren im Angebot, doch ist es uns fast zu heiß. Sonne satt – das hatten wir heute wirklich. Kristin ist unermüdlich und schenkt mir am Abend, zur Erinnerung, noch einen kleinen Elefanten aus Holz, der natürlich Nam To heißen muss!!!
Das Abendessen schmeckt natürlich heute besonders gut – wir haben auch den Stress um den Tisch nicht mehr, sind auf die andere Restaurantseite gewechselt, wo wir eine neue nette Gesellschaft gefunden haben.
Zum Nachtisch gab es – auf dem neuen Balkon – mit E. und K. eine Flasche Champagner und Käseplatte (mit Empfehlung des Hotelmanagers für die Unannehmlichkeiten, die wir in den letzten Wochen mit Abbuchungen etc. hatten). Sehr nett.

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