Freitag, 30. Januar 2009

Raiatea




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Raiatea

Die Insel, die uns nicht mag….


Es ist sechs Uhr in der Früh. Das Schiffshorn ertönt und ich falle fast aus dem Schlaf. Beim dritten Tuten bin ich hellwach. Gleich darauf falle ich auch noch fast aus dem Bett, denn die Amadea beschreibt einen Bogen und dreht auf der Stelle um 360°.
Dasselbe passiert noch einmal – ebenfalls mit akustischer Ankündigung.

Ganz Raiatea ist heute früh wach.
Was ist geschehen? In der Fahrrinne durchs Riff liegt ein Boot; und dieses Boot liegt dort noch, weil die Taucher, die zu diesem Boot gehören, noch unter Wasser sind (und wohl nicht so schnell auftauchen können).
Hatte nicht im Reiseführer gestanden, dass die Ankunft von Kreuzfahrtschiffen ein besonderes Ereignis für die Insel sei?! Inzwischen hat sich dieses ‚besondere Ereignis’ wohl ein bisschen abgenutzt. Von unserer bevorstehenden Ankunft bzw. Einfahrt hatten die Taucher nichts gehört. Irgendwann aber tauchen die Taucher auf, das Boot ab und wir tauchen ein in die blaugrüne Lagune der beiden Inseln Raiatea und Taaha.

Das kleine Städtchen Uturoa präsentiert sich sehr sauber und aufgeräumt (jedenfalls in den ersten beiden Häuserreihen). Hier gibt es 2 kleine Kirchen, eine Post, Banken und eine fast neue Markthalle.
Raiatea ist die zweitgrößte Insel Französisch Polynesiens mit ca. 8500 Einwohnern.

Da es bis zu unserem Ausflug noch ein paar Stunden hin ist, gehen wir an Land und schauen uns auf dieser Insel um. Gekauft wird heute nix!! (Dafür macht Ela heute und morgen ein wenig SPA..) Es fallen viele Geschäfte auf, die chinesischen Touch haben. Hier könnte man ebenso einen Pareo wie einen Sarong kaufen. (Ich hoffe, das ist ein chinesisches Kleidungsstück??). Wenn hier übrigens ein schickes, teures haus zu sehen ist, dann gehört das mit Sicherheit einem Chinesen!
Die Menschen sind freundlich; eine Dame mit Blumenkette lässt sich gerne von mir photographieren. Überhaupt ist es offensichtlich gar nicht so schwer, viel und gerne zu lachen!! Selbst 6 Mannen der Amadea-Mannschaft, die eines der Tenderboote putzen, tun dies mit viel Wasser und Lachen. Geht doch!! Manch einen Muffelmenschen würde ich gerne rütteln!!

Bis knapp nach 11h ist es heiß, aber ein leichter Wind macht die Hitze erträglich. Als wir aber zu unserem Bootsausflug starten, ziehen dunkle Wolken auf und drohen mit tropischen Regengüssen. Wir mitten hinein! Zum ersten Mal kommen unsere Regencapes zum Einsatz – doch dringen die Wassermengen durch alle Ritzen und so sitzen wir letztendlich doch auch im Nassen. Unser Bootsführer Jan (aus Berlin) hat sich trotz der Regenmassen seinen trockenen ! Humor bewahrt und meint nur lakonisch: In der echten Regenzeit regnet es hier oft monatelang – und dann bis zu 220 Liter pro Quadratmeter!

Gut zu wissen.

Vom Fluss, auf den wir von der Lagune einbiegen, bekomme ich nicht viel mit; bin damit beschäftigt, die flatternden Ecken des Capes festzuhalten. Uli ist immer im (Film) Dienst und fängt auch inmitten von Sturzbächen Impressionen des Flussufers ein. Leider findet die Kamera das nicht so gut: beleidigt schweigt sie für eine halbe Stunde und versagt den Dienst. Mein Filmer gerät in Panik, breitet – als dann die Sonne wieder hervor kommt – die Batterie und das Gehäuse in der Sonne aus und verspricht Besserung. Die Kamera nimmt nicht dauerhaft übel und meldet sich zurück zum Dienst. Merci.

Wie 2 nasse Pudel (nebst einem ganzen Boot voll nasser Mitmenschen) klettern wir auf einem kleinen Motu an Land. Das Boot hält zwar dicht am Ufer, aber bis gut 80 cm stehen wir eh erst einmal im Nass beim Herausklettern. Das kennen wir ja schon. Also hinein ins Wasser und wieder einmal Südseefeeling genießen.

Bevor ihr jetzt alle die Koffer packt und beschließt, in die Südsee auszuwandern: Lasst es!! Auf Postkarten sieht alles perfekt aus, doch die abgebildeten Strände sind oft voller Korallen und durchaus nicht ‚fußläufig’ von der Hauptinsel entfernt. Wollt ihr jeden Tag auf ein einsames Motu paddeln?
Eine bunte Unterwasserwelt gibt es bestimmt auch irgendwo, doch waren die Stellen, an denen wir den Kopf unter die Wasserlinie gesteckt haben, eher die spärlichen Überreste davon zu finden.

Jan, der lange in der Fremdenlegion gedient hatte und 1977 eine Einheimische Perle geheiratet hatte, ist zwar hier hängen geblieben, doch sah er nicht sooo glücklich aus, wie man das von einem Aussteiger auf einer wunderschönen Südseeinsel meinen möchte.
Wenn du hier heiratest, heiratest du die ganze Familie mit. Die ist groß und freut sich, weil DU sie ernähren wirst!! Das ist hier so üblich: Ein eignes Portemonnaie brauchst du dir gar nicht erst anschaffen.

Donnerstag, 29. Januar 2009

Bora Bora




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Bora Bora

Regen. Gewitter. Dunkle Wolken.
Wir sind auf der schönsten Insel der Welt (die sogar Tony Marshall die ‚Ehrenbürgerwürde’ verpasst hat – was nicht unbedingt für Bora Bora spricht) – und es regnet!!
Christian Adlmaier ist mindestens so optimistisch wie ich sonst immer und verspricht Besserung im Laufe des Tages. Wir haben eh einen Schnorchelausflug gebucht und nehmen das Wetter so wie es ist. Schlimmstenfalls kommt das Wasser eben von oben und von unten…

Noch sorgenvoller schauen die Gäste in den Himmel, die einen Helikopterflug gebucht haben. Ob der Pilot starten wird?.. (Später am Nachmittag treffen wir einige ‚Flieger’, die nur noch begeistert sind.) Muss wirklich ein beeindruckendes Bild gewesen sein.

Wir brechen früh auf und steigen gleich vom Tenderboot in einen kleinen Katamaran, der uns durch die wundervolle Lagune fährt und der Guide verspricht, mit unserer Ankunft auf unserem Motu sei garantiert auch die Sonne wieder da. Optimismus ist offensichtlich eine echte Südsee-Spezialität. Immerhin hat es 10 Stunden lang in der vergangenen Nacht gekachelt, erzählt er uns gleich danach.

Bora Bora vom Boot aus ist auch nicht schlecht; das Riff ist ein hervorragender Schutzwall, sodass in der Lagune verträgliche Wellenhöhen anzutreffen sind und wir an mancher Stelle auch im glasklaren Wasser die Korallen mit bloßem Auge erkennen können.
Plötzlich ruft einer der Skipper laut und deutet Schiff voraus: Eine ganze Delfinschule tummelt sich vor uns. Wir fahren dicht heran und mit einem Male sind mindestens ein halbes Duzend vor und unter dem Schiff und gleiten mit uns um die Wette.. Auf den fast 50 Bildern, die ich geschossen habe, sind auch wirklich ein paar dieser Prachttiere zu sehen!!! Ela ist happy!

Dann kommt unser Motu in Sicht. Genau wie es aussehen muss. Und nur für uns. Wir klettern an Land und zwängen uns in Taucherbrillen und Flossen. Leider ist das Equipement nicht besonders gut – es passt vorne und hinten nicht (jedenfalls bei uns) und wir fragen uns, warum wir Ulis Brille zu Hause gelassen haben?! Egal, auch so erkennt man die Unterwasserwelt in voller Pracht,und das warme Wasser ist in jedem Fall eine Wolke!!

Mittags sind wir wieder an Bord der Amadea, doch wollen wir noch erkunden, ob Bora Bora auch wirklich die teuerste Insel der Welt ist. In den Shops am Pier werden wir erst einmal für Eckhardt fündig: Endlich lässt er sich von uns zu einem dezenten Hawaiihemd überreden!! Und weil heute Abend schon wieder ‚polynesische Eleganz’ angesagt ist, schlagen wir beide auch noch einmal zu.

Leider finden wir am Nachmittag keinen Motorroller mehr zum Ausleihen, und ein Fahrrad in der Hitze wollen wir uns nicht antun! Also heuern wir einen Taxifahrer an, der uns für 5 Dollar pro Person in die berühmte ‚Bloody Mary Bar’ (die <’Sansibar’ von Bora Bora) bringt! Dunkel ist’s dort – aber ganz nett und mit einem Vanilla Rhum Punch für 1000 polynesische Franc (ca. 8 Euro) können wir auch leben. Die echte Bloody Mary versuche ich lieber nicht, ein zweiter Rhum Punch ist da doch viel sicherer.. (nicht aber mein Gang hinterher)…

Unser Fazit: Bora Bora ist schön, sehr schön – doch können wir uns nicht vorstellen, hier länger Urlaub zu machen. (So viel schnorcheln und so viel trinken kann man einfach nicht!). Jeder mag das anders sehen, aber wir kommen zu diesem Schluss.

Tahiti




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Tahiti

Wir sind ein wenig Gruppen müde und nehmen uns zusammen mit Eckhardt und Kristin ein Auto. Auf dem Weg zur Autovermietung kommen wir am Marché vorbei, der auf zwei Etagen Essbares und Schmuck und Kleidung anbietet. GEFÄHRLICH!

Zuerst einmal aber werde ich mal wieder vom lokalen Fernsehen interviewt; sie wollen wissen, was wir auf Tahiti vorhaben und wie viel Geld wir bereit sind auszugeben… Nun, ich brauche dringend für meinen Auftritt am 31.1.09 in der Gäste-Show (im Hula Ensemble) einen Kranz und einen Pareo. Uli meint, der, den ich habe, sei zu durchsichtig.

Nun denn: Ich werde fündig und handele ein bisschen, denn die Umrechenkurse vom polynesischen Franc zu Euro bzw. Dollar werden großzügig gehandhabt. Natürlich versucht man, uns übers Ohr zu hauen – aber Uli gibt einfach weniger Geld hin – und dann geht das auch! Nun kann der große Auftritt kommen!!

Die Rue des Remparts, wo wir das Auto abholen wollen, ist uns namentlich bekannt – allerdings lernen wir, dass man auf Tahiti keine Straßennamen kennt, sondern nur die Geschäfte. Wenn wir jetzt noch wüssten, welche renommierten Geschäfte auf dieser Straße (außer Hertz) zu finden sind.. Wir erfinden einfach sämtliche Autovermietungen und haben endlich auch unser Ziel gefunden.

Zu viert (Eckhardt fährt, Uli ersetzt das fehlende Navi und ist Beifahrer mit Karte in der Hand, Kristin und ich sind geduldige/geduldete Mitfahrer im Fond) düsen wir los. Praktisch, dass diese Insel rund ist und außerdem nicht allzu groß!
Ab und zu halten wir und schießen Photos mit Neidfaktor 120! Unbedingt des Must ist das Gauguin Museum; zwar ist dort kein einziges Originalbild zu sehen, doch liegt das Museum an der Südspitze der Insel, traumhaft in einem botanischen Garten.

Wir umrunden die Insel und sind mäßig beeindruckt: Außerhalb von Papeete sieht es aus, wie auf vielen Südseeinseln – und die Suche nach einer schönen Badebucht ist nicht wirklich erfolgreich. Es gibt zwar öffentliche Strände, mit Duschen und Toiletten, doch ist der Strand weit von dem entfernt, was wir uns erträumt hatten. Schnell hüpfen wir ins (nicht ganz klare) Wasser, Eckhardt ist kurz vorm Absaufen, weil er auf einer Koralle aufläuft, seinen Schuh verliert und wie ein Schwein blutet. Uli rettet die Sandale und Eckhardt leckt sich die Wunden bzw trägt Salbe auf, die er zufällig vorher gekauft hat.
Tahiti – nö danke!

Meckern allerdings wollen wir nicht: Es gibt doch tatsächlich eine schwarze Perle, von 2 kleinen silbernen Delfinen gehalten, die mich so anlacht, dass Uli ebenfalls meint, DIE müsse die meine werden!

Abends wollte ich unbedingt zocken, doch meine Mitspieler waren sooo müde! So wurde nach dem Drink, den wir unserem Chauffeur spendierten, die Runde aufgelöst, und ich konnte noch eine dreiviertel Stunde im Waschsalon bügeln und meinen Hausfrauenpflichten nachkommen. . Ein absoluter Geheimtipp: Erst kurz vorm ABENDESSEN DIE Wäsche einwerfen, dann klappt’s auch mit dem Trockner!
In der Südsee arbeiten übrigens NUR die Frauen – die Männer legen sich derweil zum Schlafen. Klar, wem solche Aufteilung gut findet!! Uli: ‚Da ist ja die Welt noch in Ordnung’. Darauf gab es auf dem Boot Zickenalarm; alle Emanzen wollten ihm auf den Hals.

Dienstag, 27. Januar 2009

Huahine




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Für Antje

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Morea




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Huahine

Immerhin 6000 Bewohner sind auf den beiden Inseln, die zu Huahine gehören, zu finden! Weitgehend noch nicht touristisch erschlossen, zeigt uns Huahine eine wiederum völlig andere Südseewelt: Es gibt eine Hauptstraße, 2 Hotels (auch nicht ganz billig), üppiges Grün und ein paar verschlafene Dörfer. Wassermelonen und Kopra (das Fleisch der Kokosnuss) sind die Exportartikel der Insel. Die meisten Menschen hier können 80% der Lebensmittel, die sie brauchen, selbst gewinnen oder fischen. Erst seit den 60er Jahren gibt es hier überhaupt Geld, vorher wurde getauscht – was wesentlich besser funktionierte, wie uns Dolores, unser Guide, meint. Mit Geld tauchen auch Neidgefühle auf…

Zur Abwechslung fahren wir wieder mit einem Boot zu einem Motu, das eigentlich anders heißen müsste, denn mittlerweile wohnen hier schon einige Familien. Die Motus, die über keinerlei eigene Frischwasserquellen verfügen, sind normalerweise unbewohnt. Doch sind die Polynesier erfindungsreich: Sie fangen das Regenwasser, das hier mit relativ großer Wahrscheinlichkeit jeden Tag fällt, auf und bewässern damit die Melonenfelder. Für den Trinkbedarf der Menschen sind die jungen Kokospalmen ausreichend. (Nur die jungen Palmen haben das schmackhafte süße Kokoswasser).

Das Essen, welches wir an im Wasser stehenden Tischen einnehmen, ist dem von gestern ganz ähnlich; den rohen Fisch kennen wir nun schon und an den neuen Zustand, mit dem Popo im warmen Wasser zu sitzen, gewöhnen wir uns ebenfalls – zumal man uns erklärt, dass sonst die Moskitos zu lästig würden! In der Tat! Als wir zum Schnorcheln in eine andere Bucht des Motus gehen, werde ich ganz nett von Moskitos gestochen. Aber man hat eben nicht jeden Tag Südsee – und auf so hohem Niveau will ich mich nicht beklagen!

Das Schnorcheln ist hier schwierig, denn überall liegen Korallen und wir haben auch ungeheuren Respekt vor dem Steinfisch, auf den man tunlichst nicht treten sollte! (das Gift kann tödlich sein!). Natürlich gibt es wieder Nörgler (mir fallen da besonders die Schwiezer auf!!), die gestern alles besser fanden! Bäh. Aber unübertroffen ist heute mit Sicherheit die Darbietung der Huahine typischen Tänze!! 3 wunderschöne und beneidenswert (in den Hüften) bewegliche junge Mädchen führten einige Tänze vor, welche sämtliche Männer ins Schwärmen bringen.
Sollen sie, sollen sie. Das kann man wirklich ohne Neid sagen: Fantastique! Solches Lob haben Eckehardt und ich dann auch dem lokalen Fernsehen in Mikrofon und Kamera in unsrem besten Französisch geraunt.
2 Männer in Häuptlings-Outfit kommen dann auch noch zu uns und wedelen und stampfen und spritzen die Umstehenden nass. Ob das wirklich Bestandteil ihres Tanzes ist?!

Unsere Dolores demonstrierte uns auf der Fahrt zum Motu die Geschichte ihrer Insel; sie hat natürlich keine Photos zur Hand, sondern zeigte zu diesem Zweck selbst bemalte Pareos! Wunderschön! Die Insel Huahine, die berühmten blauäugigen Aale, die Früchte, die Vanille – alles echte Unikate.

Unsere Fahrt zum Motu führt uns unter der einzigen (?) Brücke, die es in der Südsee gibt, hindurch auf die Nordseite Huahines, wo wir in der ferne schon Raiatea und Tahaa erkennen können. Dort werden wir auch noch Anker werfen.

Uli hat übrigens nach der herben Kritik von Renate beschlossen, Diät zu halten! Genauer gesagt: Planter’s Punch-Diät! Damit schlägt er 2 Fliegen mit einer Klappe: Das Wenige, das er essen darf, kann er auch trinken – und: Er merkt den Hunger nicht mehr so stark und vergisst auch die Traurigkeit über die Kritik… (Ich sag dazu lieber nix!)

Morea

Eine knifflige Sache, in die Cook Bay einzufahren! Unter Ulis kritischen Augen und Filmlinse legt Kapitän Flohr aber eine Bilderbucheinfahrt hin und wir können wieder einmal staunen, wie blau das Wasser sein kann, wie sanft der Wind weht, und welch prächtige Häuser hier stehen!
Unter anderem hatte Bobby Schenk, der Weltumsegler, hier einige Jahre ein Haus – fest entschlossen, hier im Paradies zu bleiben. Doch wie er in seinem Buch ‚Gefangen im Paradies’ beschreibt, ist es eben für uns Europäer nicht so leicht, die ‚leichte’ Welt der Polynesier zu verinnerlichen und in ihr zu leben!

Für ein paar Stunden aber nehmen wir gerne ein Boot, das uns in eine herrliche Lagune fahren soll. Vorbei an Luxus-Hotels, deren Bungalows auf Stelzen im Wasser stehen – hier soll man pro Tag und Person 800 Dollar (Mein lieber Doc! Ganz schön dekadent!) berappen…
In einem Hotel kann man sogar mit Delfinen schwimmen!!! Wenn ich das gewusst hätte!! Zum Trost fährt unser Boot ganz dicht am Hotel vorbei und der Trainer lässt einen Delfin extra für uns einen Luftsprung machen. Ach ja.. Seufz.

Wir haben uns entschlossen Morea vom Boot aus zu betrachten – und diese Entscheidung war klug, denn auf der Insel selbst hängen dicke Regenwolken über den hohen Bergen. Diejenigen, die sich zu einer Fahrt zum Belvedere entschlossen haben, bekommen zwar die beiden berühm ten Buchten der Insel zu sehen: Cook Bay und die Oponohu-Bucht, müssen aber auch kräftige Schauer in Kauf nehmen.
Wir hingegen steuern mit unserem kleinen Boot ein Motu (eine unbewohnte Insel) an, auf der schon gedeckte Tische und ein typisch polynesisches Picnic auf uns warten. Wir erhalten Kochunterricht: der rohe Fisch wird in dünne Streifen geschnitten und zuerst gesalzen (das Fleisch wird sofort weiß), dann mit Zitronensaft beträufelt und mehrfach gewendet; nachdem der Zitronensaft wieder abgegossen wurde, kommen leicht angedünstete Karotten und eine Art Weißkohl dazu – zum Schluss frisch ausgepresste Kokosmilch. Lecker!!!

Außerdem lernen wir, wie man Kokosnüsse schält, öffnet und dann sowohl das Wasser, als auch die gepresste Kokosmilch gewinnt. Aus dem mit einfachsten Mitteln aus den Hälften der Nuss geschabten Kokosfleisch wird eben diese leckere Milch gewonnen.

Doch wer keinen rohen Fisch essen mag, bekommt auch gegrilltes Hähnchenfleisch oder kleine rote, scharfe Würstchen. Dazu Tomaten, grünen Salat und Ananas. Braucht man mehr?!

Zum ‚Nachtisch’ sozusagen werden in der kleinen Bucht, direkt vor unseren Tischen, die Rochen mit kleinen Fischen angelockt: Wir stehen, umringt von diesen anmutigen und doch ein bisschen unheimlichen Tieren, im klaren knietiefen Wasser und wagen es sogar, sie vorsichtig zu streicheln! Wie fühlt sich das an? An manchen Stellen wie Leder, die Außenteile hingegen sind ausgesprochen weich. Doch sind Rochen keine possierlichen Haustierchen. Genau hier, auf Morea, bei einer ganz normalen Schnorchelfahrt, ist der Australier, der es mit Krokodilen und anderen wilden Tieren aufgenommen hat, tödlich von einem Stachelrochen verletzt worden. (Leider weiß ich i Moment nicht mehr seinen Namen).

Wahrscheinlich waren ‚unsere’ Rochen absolut harmlos, doch war ich schon erschrocken, als der erste Rochen unter mir hindurch schwamm!! Ich hatte ihn aber schlichtweg vorher nicht gesehen – Ausweichen war nicht mehr möglich!

Auch Kristin ist mutig und schnorchelt wie ein Weltmeister und Rochen Streicheln ist ab sofort ihr Liebstes!

Ausgiebig baden konnten wir in unserer Lagune; wie in einer Gegenstromanlage kam stetig frisches Wasser. Wir schnorchelten zu einer dicken Koralle, wo ein ganzer Schwarm klein er blauer Fische sich tummelte.
Zurück ging es dann entlang der spitzen Vulkanberge; spitz und schroff, aber herrlich grün, dienten sie als Filmkulisse für manchen Hollywoodfilm (z.B. ‚Meuterei auf der Bounty mit Mel Gibson). Kaum zu beschreiben das Spiel der Wolken und Berggipfel – ein fast mystisches Bild!

Sonntag, 25. Januar 2009

Rangiroa




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Rangiroa

Das zweit größte Atoll der Erde! Wir fahren durch die nur 200 Meter breite Einfahrt und haben ablaufendes Wasser, das uns mit 6 Knoten entgegenströmt. Ein Delfin, der uns begleitet, hat keinerlei Schwierigkeiten damit, wir hingegen müssen alle Kapitäns- und Lotsenkunst aufbringen, bis wir in die stilleren Wasser des Atolls gelangen.

Hier sieht es aus wie auf allen Postkartenidyllen der Südsee! Besser natürlich, denn es ist ja live und in Farbe!
Im Atoll würde die ganze Insel Tahiti Platz finden; wir können nur einige der insgesamt 240 Motus am Horizont erkennen, in der Ferne ist ein Berg zu sehen, sonst nur Wasser in allen Blautönen dieser Erde.
Wir gehen auf Reede vor dem Motu Avatoru, das immerhin 8km lang ist und ein Luxus-Ressort und den Flugplatz und die Schule beherbergt. Leider ist das Hotel nicht sehr gastfreundlich; obwohl wir uns (wie empfohlen) brav an der Rezeption mit bestem Französisch anmelden, dürfen wir nur außerhalb des Hotel-Dorfes unsere Handtücher ausbreiten. Gut, dass das Meer allen zur Verfügung steht!

Einige Amadea-Gäste allerdings fragen gar nicht erst, sondern liegen breit und dreist vor den Bungalows, benutzen die Sonnenliegen und haben wohl Glück, von der Security nicht rausgeworfen zu werden. Wir machen uns keinen Stress und ziehen es vor, nach 2 (teuren!!) alkoholfreien Cocktail (für 25 US Dollar!) uns ein Fleckchen außerhalb des Ressorts am Strand zu suchen und dort ins warme Wasser einzutauchen.

Wir sind ganz allein in der Südsee, in unserem Traum und lassen die Zeit einfach so vergehen, paddeln träge mit den Armen und sind froh, unsere Wasserschuhe angezogen zu haben! Hier ist bei weitem nicht nur feiner Sand zu finden; im Gegenteil: viele Korallen leben im Wasser und bereiten den Schwimmern mit Flip-Flops oder gar ohne Badeschuhe arge Probleme.

Vor einem kurzen tropischen Schauer bietet eine Palme und unsere Australienhüte Schutz – gefährlicher ist da schon die Sonne, die man im Wasser nicht so stark empfindet, die aber auch Sonnenschutzfaktor 30 ‚knackt’. Am frühen Nachmittag lassen wir uns deshalb von einem Tenderboot wieder zurück bringen und freuen uns auf die Dusche, die das Salzwasser von der Sonnen warmen Haut wäscht. Paradies ist gut – ein bisschen Luxus ist besser.

Freitag, 23. Januar 2009



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Nuku Hiva



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Nuku Hiva - oder Südsee für Anfänger

Nach 7 Seetagen entdecken wir eine auf den ersten Blick schroffe Insel vor uns! Eine Halluzination? Eine Fata Morgana? Aber Uli hat ‚Land gerochen’ und so wird es dann wohl wirklich die größte Marquesas Insel, Nuku Hiva, sein.
Mit polynesischer Gelassenheit hatte man mal eben 2,5 Stunden fürs Einklarieren gerechnet, aber weil heute Donnerstag ist oder die Sonne so schön scheint oder der Chief besonders gut geschlafen hat, sind wir erstaunlich schnell zum privaten Landgang zugelassen.

Zum ersten Mal wird getendert – und wie zu erwarten, gibt es großes Gedränge und Gestöhne, als ob es gilt, an Land zu schwimmen! Nun denn, die ersten Eroberer stürmen die Boote und dann die Insel – wir schauen erstmal, ob Menschenfresser auftauchen. Doch alles bleibt ruhig, ab und zu saust ein Auto durch die Hitze; heute sind es schon 30° am frühen Morgen, das kann noch heiß werden!

Wir schauen noch mal unverbindlich beim Mittagsbuffet vorbei, bis wir ebenfalls ein Tenderboot erklimmen und todesmutig zur Kaperfahrt aufbrechen.
Niemand zu sehen. Die Bewohner der Insel scheinen sich in einen Hinterhalt zurück gezogen zu haben. Man wiegt uns mit ein paar vorbeifahrenden Schulkindern in Sicherheit…
Schilder gaukeln uns vor, dass die Wilden hier Französisch sprechen! Aber wir fallen nicht darauf herein und pirschen durch den schwarzen Sand in Richtung Kirche. Ha! Vom letzten Menschenfressermahle sind noch ein paar Girlanden übriggeblieben. Das liest man ja überall: besonders das Fleisch der Weißen ist in Südseekreisen beliebt!

So schnell es der heiße Asphalt zulässt, setzen wir unsere Erkundung fort: Noch immer hat sich kein Eingeborener aus der Deckung getraut. Wahrscheinlich machen ihnen die vielen türkisfarbenen Beutel Angst: es könnten unbekannte Waffen darin versteckt sein. Haben nicht die ersten europäischen Seefahrer unbekannte Krankheiten mit an Land gebracht?!

Langsam wird es uns fad: Die angekündigten Mädchen (mit weißer Blume im Haar) und die verheirateten Frauen (mit roter Blume) sind nirgendwo zu entdecken – dann eben nicht! Gehen wir eben baden!! Es findet sich eine kleine Bucht mit schwarzem Sand und einigen Steinen – es leben unsere Badeschuhe! – und wir stürzen zum ersten Bad in der Südsee in die Fluten: 28°, noch nicht unsere Trauminsel, aber wir üben ja noch.

Die Vegetation auf dieser Insel ist unglaublich üppig; eine Obstplantage in Germany ist nix dagegen. Blütenpracht und Bäume voller bekannter und unbekannter Früchte, wohin man schaut. Aber einen gescheiten Kaffee haben sie nicht!!!

Mittwoch, 21. Januar 2009

Auf und unter Deck




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Äquatortaufe


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Äquatortaufe

Nicht dass wir uns beschweren könnten! Fast 7 Seetage und nur Wasser, Wasser um uns! Aber an Bord ist das Programm so reichhaltig, dass wir mal wieder im Event-Stress sind: Die Vorträge von Burghardt Pieske sind ein unbedingtes MUSS! Wir ‚Oberflächenflöhe’ auf den Weiten der Südsee – aus der Sicht eines Seglers, der den schwierigen und gefährlichen Weg des ausgesetzten Captain Blyle nachgefahren ist! Göttlich! Köstlich! Die ideale Vorbereitung auf die Inseln, die ab morgen auch für uns einen Traum in Erfüllung gehen lassen.
Als Zusatzinformation sind die Vorträge von unserem Lektor Rolf Müller (mit kölschem Zungenschlag) sehr hilfreich, der uns die Geschichte der Besiedlung der polynesischen Inseln nahe bringt.

Leider haben wir damit schon wieder 3 Stunden in dunklen Räumen verbracht und viel zu wenig, wie beabsichtigt, auf dem Balkon gesessen und ‚einfach nur das Meer’ betrachtet… Hier ist nix ‚einfach nur so’.. Eine straffe Zeitplanung ist notwendig, aber wir sind hier ja schließlich nicht zur Erholung!

Die Hula-Lehrerin überrascht uns mit dem Vorschlag, beim Gästeprogramm am 31.Januar als Gruppe unsere ‚Trauminsel-Hula’ zu tanzen!! Nun werde ich mir noch einen Blütenkranz und eine Blüte fürs Haar auf einer Insel erstehen; gut, dass ich schon einen Pareo habe. Unglaublich, wie entspannend die Melodien sind! Ich glaube, ich werde zu Hause NUR NOCH polynesische Musik hören, wenn ich mich gestresst fühle!!

Auch am Abend gibt es Pflichtveranstaltungen: Der Äquatorgott kommt an Bord und muss erst besänftigt werden, bevor er jedem Einzelnen die Erlaubnis erteilt, weiter zu fahren. Man bekommt ins Gesicht 2 dicke Kleckse Rasierschaum (bei den Männern wird auch schon mal der Schaum großzügig im Haar oder auf der Platte verteilt), erhält vom Arzt (als Krankenschwester verkleidet) einen Schluck Alkohol (blau) oral verabreicht, muss einen kleinen Windbeutel (mit Senf gefüllt- igitt) essen, dann noch einen glitschigen Fisch küssen und erhält dann den Ritterschlag vom Äquatorgott, einen Stempel und einen neuen Namen (nebst Urkunde): Ich heiße ab sofort: ‚Zappeliger Zitteraal’.
Besonders hart erwischt es den Kapitän und den Kreuzfahrtdirektor; nur heftiger Widerstand und ihre gesamte Autorität bewahren sie davor, in den Pool geworfen zu werden.
Uli glaubt, es reiche wenn einer aus der Familie die Taufe bekommen hat…. Nun sage mir jemand noch mal, welches das mutigere Geschlecht ist!

Ihr glaubt, das war’s schon? Mitnichten (und Neffen)! Uli, Eckehardt und Karl-Heinz durften in den Maschinenraum, was eigentlich unmöglich ist, doch hat unser ‚frecher’ Wiener einfach mal gefragt und da wurden die heißen und heiligen Räume für einen exklusiven Kreis geöffnet. Wir Mädels haben uns da anders amüsiert, 64° und trotz Ohrenstopfen Höllenlärm müssen wir nicht haben. Genaueres muss Uli selbst berichten.

Eine andere Führung, die es nur für die ‚Durchfahrer’ (Weltreisenden) gab, hingegen war super interessant: Wir haben die ‚Farm’ der Amadea besucht, konnten einen Blick in die Kühl- und Trockenräume werfen und in der Eisbar einen ‚Linie Aquavit’ aus Gläsern aus dickem Eis trinken. Uli hat einen 21 Jahre alten Whiskey vorgezogen – man gönnt sich ja sonst nix.

Lieber Karl, wir meinen bestimmt denselben unseligen Menschen – auch wenn er sich jetzt mal die Haare gewaschen hat, mache ich einen großen Bogen. Aber die Menschen sind ja Gott sei Dank verschieden: Viele schwören auf die heilenden Hände! (Hallo, Gudrun! Bei deiner Schwester ist das bestimmt ganz anders).

Die Typen um uns herum sind bunt gewürfelt, da könnte man sich in den Deckstuhl setzen und von morgens bis abends unterhalten werden. Eine besondere Spezies ist auch der
‚Dauertrimmer’ – Diese Gattung lebt im Fitnessraum oder beansprucht jedenfalls immer zur selben Zeit dasselbe Gerät. Von einem Eifrigen wird berichtet, der den Raum gar nicht mehr verlässt – wahrscheinlich braucht die Amadea zusätzliche Energie, und er sitzt auf dem entsprechenden Fahrrad, das den Generator betreibt.

Liebe Grüße übrigens von Gabi B nebst Gatten Karl-Heinz; wir erleben köstliche Stunden, ebenso wie mit Kristin und Eckehardt, sind inzwischen schon eine eingeschworene Gesellschaft.

Sonntag, 18. Januar 2009