Montag, 23. März 2009

Dubai

Die Straße von Hormuz ist passiert und wir haben die großen Abenteuer in der Nacht einfach verpennt!
Dicht vor uns sind gerade an dieser engen Passage zwei Schiffe zusammen gestoßen! Man munkelt, dass eines davon ein amerikanisches U-Boot gewesen sei. Genaueres erfahren wir natürlich nicht, aber ein kribbeliges Gefühl bleibt.

Zudem erfahren wir gerade heute, dass wir nicht im jemenitischen Hafen Aden festmachen können, weil unser Platz im Konvoi durch den Golf von Aden festgelegt ist und die ganze Fahrt durch den Sicherheitskorridor recht lange dauern wird. Auch hier gibt es keine Detailangaben – klaro.

Doch nun zu Dubai; über 300 Gäste haben die Amadea verlassen und ebenso viele sind neu zu uns gestoßen. Auch wir haben ein letztes Mal die Kabine gewechselt und ‚hausen’ nun im 10.Stock! Die Skyline von Dubai ist leicht im Dunst gelegen – der berühmte Burj Dubai (‚Der Turm Dubai’) ist kaum zu erkennen. Dass er über 800m hoch sein soll, mag man kaum glauben.

Verwöhnt von Stadtansichten wie die von Sydney oder Singapore, sind wir mäßig beeindruckt; trotz alledem aber gespannt, welche Eindrücke in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf uns warten.
Gebucht haben wir eine Jeep-Tour in die Wüste, ich übrigens mit leichtem Unbehagen, denn eine ‚Achterbahnfahrt’ über die Dünen stelle ich mir nicht so lustig vor. Mein Magen hat da so seine eigenen Vorstellungen…

Wir werden auf 10 Landrover verteilt, je 4 Personen finden in den (fast neuen) Wagen Platz. Unser Fahrer ist sehr jung: Ob er wirklich die Kunst der Wüstenfahrt schon beherrscht?! Mustafa ist freundlich und erzählt uns auf dem Weg hinaus aus der Stadt in die Wüste einiges aus dem Leben in Dubai. Er kommt aus Burma und ist einer von 85% Nicht-Emiraten, die hier leben. Dubai ist Boomtown und bietet vielen, vielen Menschen Arbeit; doch auch auf der arabischen Halbinsel ist die Krise zu spüren (so ist noch nicht klar, ob die dritte ‚Palme’ überhaupt in der geplanten Größe erstehen wird.)

Bevor die große Fahrt durch die Wüste beginnt, steigen wir aus – die Fahrer lassen aus den Reifen Luft, um einen besseren ‚Grip’ zu bekommen. Uli kommentiert fachmännisch diesen Vorgang und stellt zufrieden fest, dass unser Jeep mit Dunlop-Reifen ausgestattet ist.

Los geht’s! Voran fährt der Boss der Truppe – wir gleich dahinter. Das hat gleich zwei Vorteile! Wir müssen uns nicht als erste die Düne hinabstürzen – und wir können im Rückblick die restlichen Wagen durch den Sand rutschen sehen, während wir schon wieder (relativ) festen Stand erreicht haben! Tolle Aufnahmen sind uns dabei gelungen – ihr dürft gespannt sein!!
Und ganz anders als erwartet, fahren wir wie ‚auf Butter’; Mustafa ist ein guter Fahrer und geht kein Risiko ein. Ein bisschen Kribbeln im Bauch natürlich bleibt, gehört ja irgendwie auch dazu. Manchmal geht’s steil berauf, manchmal steil bergab, doch so richtig mulmig wird es, wenn wir fast auf die Seite zu kippen drohen und die Düne mehr rutschend denn rollend bewältigen!

Die Wüste ist beeindruckend schön, wenn auch der Sonnenuntergang ein wenig kärglich ausfällt. Wir blicken vom Kamm einer Düne in die Ferne: Sand, Sand, Sand. Schwer zu beschreiben, aber ich habe den Eindruck, das könnte süchtig machen.

Am Abend fahren wir in ein Camp, wo es die Gelegenheit für Kristin und mich gibt, auf einem Dromedar eine kleine Runde zu drehen. Leider zu kurz, um eine echte persönliche Bindung zum Reittier aufzubauen… Einige Gäste versuchen sich im Sandsurfen. Das wäre etwas für Volker und Martin!!
Wer dann noch mehr Kick braucht, kann Wasserpfeife rauchen oder sich mit Henna verzieren lassen. Wir sind der Meinung, dass wir uns eine kleine Stärkung verdient haben und schreiten auf den mitten in die Wüste gelegten Teppichen (wer saugt die??!!) zu ungemein gemütlichen Sitzgruppen. Zu unserem Erstaunen gibt es sogar für uns Ungläubige, gegen ein kleines Entgelt Bier oder Wein zu erstehen.
Das Buffet bietet reichlich Fleisch vom Huhn oder Lamm, leckere Salate, Fladenbrot und supersüße und superleckere süße Teigkugeln. (Aber wir wohnen jetzt ja auf dem Panoramadeck! Das sind 2 Treppen mehr!) Der Sternenhimmel über uns ist übersäet mit blinkenden kleinen Lichtern – für kurze Momente blenden wir das uns umgebende Gemurmel der Menschen aus und sind ganz allein, in der Wüste.

Gegen 22h trudeln wir wieder im Hafen von Dubai ein, wo die Queen Elizabeth II. immer noch brav liegt (was bleibt ihr auch anderes übrig, sie hat ja den Dienst quittiert und wird zu einem Luxushotel umgebaut). Die Costa Victoria daneben zeigt uns, was ein wirklich ‚dicker Pott’ ist und schluckt eifrig neue Gäste für eine neue Reise; unsere Amadea will aber gar nicht so groß werden und besticht durch Eleganz! Bäh!

Jetzt schnell den Wüstensand abgeduscht und die Koffer gepackt!! Morgen früh um halb sechs klingelt der Wecker: Dubai-Ausflug , der Zweite.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hallo ihr Beiden,
nach langer Zeit wieder ein Hallo von mir. Ich lese alles begierig und bin tief beeindruckt von Ela's wunderbaren Schilderungen, die mich immer sofort mitnehmen. Und die Wüste, da denke ich würde ich auch süchtig werden. Schon Fotos (auch die eurigen)haben eine solche Wirkung bei mir.
Und für die nächste Etappe einfach Augen zu und durch frei nach dem Motto: das kann doch einen Seemann nicht erschüttern! Ich denke an euch und schicke tausend liebe Grüsse und einen Knuddel aus der Heimat.
Sophie