Samstag, 28. Februar 2009

Ulis Blick aus der Luft

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Darwin




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Darwin

Wir müssen/wollen ‚sparen’ – also buchen wir keinen Ausflug und gehen auf eigene Faust los. Eckhardt hat Uli davon überzeugt, dass nur ‚über den Wolken die Freiheit grenzenlos’ ist, hat kurzerhand ein Flugzeug gechartert und ist bislang seitdem nicht mehr gesehen…

Kristin, Pauli und Hansi aus Wien sowie ich aber beschließen, Darwin ‚aufzurollen’ und jedes Geschäft, das sich nicht wehrt, zu betreten. Kaum zu glauben, was wir da alles gesehen, bestaunt, begrapscht und begriffen haben – und auch käuflich erworben! Schließlich kennt man ja Leute, die Leute kennen, die gerne etwas von einer Weltreise mitgebracht bekommen hätten.
Pauli feilscht und strahlt, wenn er wieder einmal ‚mit den allerletzten Dollars’ einen kleinen oder größeren Rabatt rausgehandelt hat! Kleinvieh macht auch Mist, und wenn wir unser ganzes australisches Geld zusammen werfen, können wir uns einen Café Vienna (einen ‚Einspänner’:starker Kaffee mit Schlafobers) und ein (mäßiges) Essen im Foodcourt leisten.

Doch ist die Mall in Darwin uns nicht genug. Wir haben noch in Erinnerung, dass Phoenix einen Ausflug zu den ‚Springenden Krokodilen’ angeboten hat. Was die können, können wir längst! Gleich beim Betreten des Hafengeländes hatte man Kristin ein kleines Krokodil in die Hand gedrückt; vorsichtshalber war die Schnauze zugetaped. Ob man im angepriesenen Park die Crocs artgerechter halten würde?? Das wollen wir herausfinden, doch der Bus Nr.5 ist gerade abgefahren und wir müssten 55 Minuten auf den nächsten warten. Ein Taxi ist schwer aufzutreiben, und Pauli überzeugt kurzerhand einen Privatmann, der mit seinem Van am Straßenrand parkt, davon, dass er uns zum Krokodilpark chauffiert! Man glaubt es nicht! Der gute Mensch stammt aus Italien, (Cortina) und lebt seit fast 50 Jahren in Australien. Er ist seinerzeit vor der Armee ausgebüxt und will – als Reminiszenz an Europa – nicht einmal etwas für den 15 Minuten Umweg haben !! So ist Australien auch! Ganz lieben Dank an unseren netten Chauffeur!

Nach einer Stunde Rundgang im Park haben wir so viel ‚Salties’ (Salzwasserkrokodile) und ‚Freshies’ (Süßwasserkrokodile) gesehen, wie in unsrem ganzen Leben zuvor nicht – es reicht wahrscheinlich auch gleich für den Rest unseres weiteren Lebens, denn hier liegen sie gleich zu Hunderten übereinander und ein paar versuchen sich auch im ‚Springen’ nach einem Stück Huhn. Es ist heiß wie in einer Waschküche und so ist der Wunsch nach einem gut gekühlten Carlton Draught (leckeres Bier!) größer als der Wunsch, noch ein paar Tiere auf arg eingegrenztem Lebensraum zu sehen.
Der Bus nach Darwin zurück nimmt uns diesmal mit (Kunststück: wir stehen diesmal ja auch pünktlich am Bus Stopp) und haben dort noch genug Zeit, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen und die allerletzten Aussie-Dollars einzutauschen. Wer schnell ganz ‚reich’ werden will, hat in indonesische Rupies getauscht: aus 35 EUR werden flugs 50.000 Rupies!

Über Darwin selbst kann ich diesmal wenig berichten, denn wir haben uns die Freiheit genommen, diese nördlichste Stadt Australiens nur in kleinen Ausschnitten zu besichtigen. Das Nothern Territory ist abgelegen und einsam: insgesamt leben hier nur 203.000 Menschen; ein Viertel davon sind Aborigines. Zur besseren Vorstellung: Es umfasst ein Gebiet, das so groß ist wie Deutschland, Holland, Belgien, Frankreich und Italien zusammen!

Uli ist mit Eckhardt fast 4 Stunden über Teile des Nationalparks geflogen und hat begeistert berichtet. Ein langer Traum von Eckhardt: Nach vielen Wochen Entzug endlich wieder ein Flugzeug besteigen – er war wie ein kleiner Junge ganz begeistert! (Und am Abend wieder gaaanz entspannt).
Uli und Eckhardt wurden am Schiff abgeholt; am Flughafen angekommen wurde trotz aller Aussie Lässigkeit erst einmal die Flugstrecke besprochen („Wo wollt ihr denn überhaupt hin?“) und dann wurde ein ordentlicher Flugplan erstellt und der Flug angemeldet. Die Wahrheit kam beim Gewicht. E. hat mit 90kg in der Angabe tief gestapelt (in Wirklichkeit waren es 92kg) – Uli lag mit jetzt mittlerweile 95kg wenige Gramm unter der Schätzung (no comment).

Dementsprechend wurde das Flugzeug betankt und es stellte sich heraus, dass man würde zwischenlanden müssen. Der Sprit bei dem Gewicht würde nicht für 560km reichen;)

Nach dem Check des Fliegers ging es in die Lüfte. Auf 1000 Fuß (300 Meter) ging es über die Vororte von Darwin Richtung nördlichen Küstenstreifen – dann abwechselnd über bizarre Land- und Küstenlinien. Die Natur hat hier einzigartige Formationen von Überschwemmungsland, kleinen Waldinseln, riesigen Flüssen und Wattlandschaften geschaffen. Nach eineinhalb Stunden flog man dann südwärts ins Landesinnere. Über kleine Aborigine-Hütten, über einen im Wasser stecken gebliebenen Wohnwagen und aufgeregte Leute auf dem Trockenen. Ein willkommenes Filmziel.
Hinter kleinen Hügeln kam mit einem Mal ein Riesenkrater in Sicht: Eine Uranmine! In mindestens 10 Terrassen ging es ins Erdinnere. Dort gab es einen Tankzwischenstopp ; dieser Flugplatz ist gleichzeitig die Endstation für die kleinen Japaner, wenn sie per Flugzeug in den Kakadu Nationalpark wollen. Es gab zwar einen Riesensouvenirshop – von Kaffee allerdings keine Rede!

Also: Pilotenwechsel; Eckhardt zwängte sich auf die Hinterbank, und Ulrich musste neben dem Fluglehrer ans Steuer. (Der Fluglehrer war notwendig, da E. mindestens einen halben Tag gebraucht hätte, die europäische Lizenz auf Australien erweitert zu bekommen.)

In der Luft durfte Ulrich den Heimweg antreten: immer am Arnhem Highway entlang, Richtung Darwin. („Gar nicht zu verfehlen“.) Lange Roadtrains waren die Alleinherrscher auf diesem Highway…
Zu guter Letzt wurde noch eine Ehrenrunde über die Amadea gedreht (nicht von Uli!), bei der man wieder einmal feststellen konnte, welch herrliches Schiff uns da um die Welt trägt.

Pünktlich nach 4 Stunden war der Flug auf dem International Airport Darwin zu Ende. Eckhardt war zufrieden mit den ersten beiden Flugstunden seines ‚Flugschülers’ Uli.
Ich (Ela) konnte allerdings feststellen, dass es offensichtlich doch nicht so ganz ohne war, denn Uli kam pitschnass durchgeschwitzt wieder aufs Schiff. Ich bin gespannt auf diesen Filmteil!

Darwin – eine spannende Stadt. So haben wir sie beide, jeder aus einer ganz eigenen Perspektive – erlebt. Darwin, die Stadt, die 1897, 1937 und zuletzt am 24.12.1974 von Wirbelstürmen fast völlig zerstört wurde. Darwin, wo Temperaturen von 30° bis 35° normal sind, wo nur nicht Darwiner sich schnell bewegen und draußen herum laufen. Wer hier lebt, bewegt sich von einem klimatisierten Raum zum anderen und kommt erst am Abend (wenn überhaupt) ins Freie.
Wir aber sagen: Adieu Australien! Wir fahren nach Indonesien!

Donnerstag, 26. Februar 2009

Liebe Leser!

Wir freun uns,

wenn ihr uns lest!



und noch mehr,

wenn ihr ab und zu auch mal einen Komentar schickt!

Torres Street



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Dienstag, 24. Februar 2009

Great Barrier Reef




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Cairns

Zuerst die gute Nachricht des Tages: Das Wetter hielt sich – bewölkt, bedeckt, bewölkt, sonnig, bedeckt, verregnet (da aber waren wir abends schon wieder an Bord).

Jetzt die schlechten Nachrichten: Der gebuchte Ausflug war der schlechteste der bisherigen ganzen Weltreise! Ein stolzer Preis von 157 EUR pro Person hielt uns nicht davon ab, den Tagesausflug (incl. Mittagessen) zum Great Barrier Reef mit vorherigem Stopp auf Green Island zu buchen. Immerhin hatten wir supergute Erinnerungen an unser Schnorchelabenteuer im Herbst 2007 hier am Riff! Ein MUSS für jeden Australienbesucher, so unsere Empfehlung… Und das muss sich herum gesprochen haben: viele, viele Amadea-Gäste hatten ebenfalls beschlossen, den Tag auf dem Katamaran zu verbringen.
Daran ist per se noch nichts verkehrt oder ärgerlich.

Um 7.30h trafen wir uns in erwartungsfroher Runde in der Vista Lounge; perfekt, wir waren in ‚Bus 1’, der heute aber gar kein Bus war, sondern ‚Fußgruppe 1’ bedeutete. Das war auch in Ordnung, denn wieder einmal lag die MS Amadea an zentraler Stelle und die Pier für unseren Katamaran lag in Sichtweite. Nun gut, es gab unterschiedliche Wege dorthin (Bauzaun umrunden oder kleine Abkürzungen kennen) – wir gehörten zu den ordentlichen, die brav drum herum gingen. Doch kann eben nicht jeder mit langen Beinen voraus eilen, hat nicht jeder schon Schnorchel und Flossen griffbereit (ich spreche hier nicht von den Gästen der Amadea, sondern einer Phoenix-Reiseleiterin) – aber muss man dann genervt die Augen verdrehen, wenn Stimmen laut werden, die darum bitten, das Tempo nach den schwächeren Gliedern der (Ausflugs-)Kette zu richten?! Das geht GAR NICHT!
Außerdem war der Ausflug von Seiten des ‚australischen’ Guide schlecht vorbereitet; er musste noch die Eintrittskarten besorgen, wir standen also eine ganze Weile nur dumm rum.

Wie man es hinbekommt, an ca. 80 Amadea-Gäste a) eine Fahrkarte und b) einen grünen Punkt zu bringen, und im gleichen Zuge ein Buskärtchen abzunehmen, dürfte nicht zu den unüberwindlichen Künsten einer Reiseleitung von 4 Personen gehören – machte aber, so wie es gestern lief, nicht unbedingt gute Laune. (Der genervte Blick zum Himmel war manchem nicht entgangen!)

Die Fahrt auf dem Katamaran( eiegtnlich war es eine Riesenfähre mit wenig Außendecks – man saß hinter abgetönten Reihen kein Seefahrt-Feeling) mit über 300 Passagieren verlief ohne weitere Vorkommnisse, leider aber auch ohne jede Informationen. Gut, dass wir überhaupt aufs richtige Schiff gestiegen waren… Auf Green Island gab es einen 2stündigen Stopp, Möglichkeit zu schnorcheln, einen Kaffee zu trinken oder um das kleiner Eiland zu laufen. Das geht in Ordnung, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass von vorneherein klar gewesen wäre (beispielsweise im Vortrag einige Tage zuvor), dass man doch eher ein ‚Ganzkörperkondom’ gegen die gefährlichen Quallen tragen sollte (was, ehrlich gesagt, nicht mein Ding ist und mir den Ausflug sofort als uninteressant geoutet hätte!). Egal, wir haben 2 lauschige Stunden auf Green Island verbracht, und viele haben die Möglichkeit genutzt, hier schon ins Wasser zu steigen.

Probleme tauchten erst wieder auf, als das Schiff zur Weiterfahrt nicht pünktlich ankam und wir warten mussten. Wie gut, dass die Sonne gestern schien – aber wie schlecht, wenn man dann – wie kleine Schulklässler – angepampt wird, man solle sich ordentlich in eine Reihe stellen, einen Gang frei lassen und auch nicht etwa im Geschäft, das sich auf dem Steg befindet, Unterschlupf vor der Sonne suchen! Schließlich sei das Stoppschild vor dem Souvenirladen angebracht! Sind wir zahlende Kunden? Sind wir erwachsen?

Der Hit war dann der dreistündige Aufenthalt auf dem Ponton, zu dem uns der Katamaran schipperte. Auch hier durften wir die ?? Quadratmeter mit gefühlten 150 quirligen Japanern teilen, hatten keine Ansprechpartner oder Organisatoren – denn die waren ja schon zu ihrem Hauptziel, dem Schnorcheln, aufgebrochen. Sorry – ich bin der Meinung, dass man Freizeit und Beruf nicht so einfach vermengen sollte; es hätte ja ein Phoenix-Mitarbeiter im erkennbaren Phoenix-Outfit gereicht! So aber haben wir uns selbst irgendwie beholfen, haben mit dem Mittagsbuffet unsere Erfahrungen gemacht (‚Mehr gibt’s nicht, sonst bekommen die anderen nichts’. Also war es eine Kantinenessenausgabe! Und kein Buffet!) und vor Ärger in die Plastiktischkanten gebissen.

Dass dieser Ausflug auch (privat gebucht, einfach am Schalter der Reederei) nur umgerechnet 90 EUR gekostet hätte, war dann das Tüpfelchen auf dem i!*
Wir werden uns gut überlegen, ob und welche Ausflüge wir noch buchen auf dem Rest unserer Weltreise!!! Man sollte nicht zu bequem sein – der Reiseführer verrät vielleicht schon, was man auf eigene Faust unternehmen kann. Da waren wir evtl. etwas zu bequem, bisher.
* Im Oktober 2007 hatte ein toller Ausflug 80 EUR gekostet!

Sonntag, 22. Februar 2009

Regen



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Great Barrier Reef

Seit Sydney ist ein Pilot/Lotse an Bord, der uns durch das 2000km lange Great Barrier Reef leiten wird. Wir nehmen nämlich ausnahmsweise die Route zwischen Riff und Festland, was uns erlaubt, die unzähligen vorgelagerten Inseln ganz aus der Nähe zu betrachten, aber auch vom Kapitän und seiner Crew erhöhte Aufmerksamkeit fordert. Zuweilen ist das Meer nur 30m tief, da kann die Amadea leicht einmal in gefährliche Bereiche kommen.

Das Wetter ist, wie uns Professor Übelacker erklärt hat, wechselhaft – es ist mit Regen und auch Stürmen durchaus zu rechnen, denn die Sonne steht ja bald über dem südlichen Wendekreis, was bedeutet, dass 30° nördlich davon die Niederschläge vermehrt niedergehen. Uli besteht übrigens auf einer Korrektur meiner allzu saloppen meteorologischen Darstellung:
Das Wasser an der Champagnerflasche erklärt sich durch die Tatsache, dass kalte Luft, die sich rund um die Flasche bildet, nicht so viel Wasser festhalten kann und dieses sich an der Flasche niederschlägt. So verhält es sich auch mit Regen. Die Luft wird am Boden oder auch über dem Meer erwärmt und nimmt damit auch viel Wasser auf (Wasserdampf, den man nicht sieht). Aufgeheizte Luft steigt dann nach oben; in den oberen kalten Luftschichten kühlt sie sich dann ab, kann dann das Wasser nicht mehr binden: Regen fällt.

Meine Talente liegen eindeutig nicht auf den naturwissenschaftlichen Feldern – ich nehme das mal so hin.

Ebenfalls korrigieren muss ich natürlich die Beschriftung eines Photos in Sydney: Dort sieht man einen Nachbau der Endeavour von James Cook!

Doch zurück zu den Seetagen zwischen Sydney und Cairns.
Es regnet und unsere tolle Terrasse bleibt verwaist; ob der Ausflug morgen zum Schnorcheln so wird, wie wir es uns wünschen, weiß Neptun. Unsere Entscheidung damals, nach Australien im Oktober/November zu reisen, war gar nicht so schlecht! Das Wetter war in allen Teilen Australiens relativ angenehm, nicht zu heiß, nicht zu tropisch schwül.

Doch reisen wir ja komfortabel, haben geschützte und kuschelige Plätzchen, an denen wir es uns gemütlich machen können, werden versorgt und ‚gepampert’, haben Unterhaltung (wenn wir wollen) und eine ganze Bibliothek zum Lesen! Gestern war mal wieder Galaabend (wir zählen schon gar nicht mehr): wieder einmal ‚Pinguin-Abend’, wie Eckhardt meint.
9 Gänge, nett und ‚übersichtlich’ angerichtet, die eine oder andere Flasche Wein – und zum ‚Nachtisch’ ein Querschnitt durch die Musicals der letzten Jahre. So lässt’s sich leben!

Gestern hingegen hatten wir einen perfekten Tag: Sonne, blauer Himmel und stets die berühmten Strände der Gold Coast an der Backbordseite. Da macht die große Terrasse richtig Spaß!
Nachdem wir nun in der dritten Kabine auf unserer Reise sind, wissen wir ziemlich genau, welche wir erneut buchen oder auf jeden Fall meiden würden! So hat das Umziehen seinen Sinn. (Positiv denken!)

Freitag, 20. Februar 2009

australische Impressionen




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Seetag

Seetag auf der Tasmanischen See

Was treibt man auf See, wenn der nächste Hafen noch über 1000 sm entfernt ist und ein Sturmtief den Aufenthalt auf den Außendecks (incl. unser tT) nicht empfehlenswert macht?
Man macht sich schlau über Wetter und Wolken bei Professor Übelacker. Der ist bis Dubai an Bord der Amadea und hat sich vorgenommen, uns über die Phänomene in und über den Wolken aufzuklären. Heute ist das Wetter dran.

Zu behaupten, dass ich jetzt Bescheid weiß und Herr Kachelmann um seinen Arbeitsplatz fürchten muss, weil ich das ab Ostern übernehmen werde – ginge zu weit. Doch kann ich jetzt die Zeichen auf der Wetterkarte entziffern und habe einen Kopf voller wichtiger Wetterbegriffe: Hochs, Tiefs – klar, das kennt jeder. Aber wir können mitreden über Rossbreiten, Westwinddrift, El Nino und La Nina. Wir nicken wissend bei Cumulus und Cirrus und wissen, warum eine Sektflasche, frisch aus dem Kühlschrank, nach kurzer Zeit mit feinen Wassertröpfchen überzogen ist. Jawoll! Auch das hat mit dem Wetter zu tun!! Genauer: mit dem Phänomen, dass kalte Luft viel mehr Wassertröpfen aufnehmen kann als warme.

Aber ich will euch nicht langweilen. Denn im Gegensatz zum Herrn Professor kann ich das alles nicht kurzweilig und verständlich wiedergeben – habe, ehrlich gesagt, auch noch damit zu tun, den neuen Erkenntnissen ihren Platz in meinem Kopf zuzuweisen. Spannend aber ist es allemal – und morgen kommt das Klima dran!

Ansonsten ist heute Uli-Ela-Tag, an dem wir uns ein wenig zurückziehen und den Gruppenzwängen entfliehen. Manchmal wird es einfach anstrengend, so vielen Menschen die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Spannungen treten auf, die wir nicht haben wollen – wir zwei kuscheln uns auf unserer Suite ein und legen den dringend notwendigen ‚Abend mit Apfel’ ein. Zwar ist meine schöne schwarze Jeans wirklich eingelaufen, (vor allem in der Länge, weil ich die in den Trockner getan hatte), aber ich kann ruhig einmal die eine oder andere Kalorie an mir vorbei ziehen lassen.

Sydney




Sydney Teil2

Sydney , Tag 2

Das Sturmgebiet hat sich von der australischen Ostküste entfernt: Ein Tag voll Sonnenschein wartet auf uns – und eine lebendige, junge, freundliche Stadt!
Wir sind so entspannt wie die Australier selbst („no worries“) und nehmen das Tenderboot um halb elf. Gestern konnten wir noch vom Schiff direkt an Land spazieren, doch über Nacht mussten wir unseren Platz für die „Queen Victoria“ räumen, die wohl mehrfach im Jahr hierher kommt und auch deutlich mehr Passagiere in die Stadt spült.
Uli ist um halb 3h in der Nacht wach gewesen und hat das ‚Verholen’ miterlebt – ich habe sanft geschlafen und mich in guten Händen gewusst. Mein hubby und der Kapitän passen auf – da kann ich ruhig schlummern.

Unser neuer Liegeplatz ist nicht unbedingt von Nachteil; zwar dürfen die Tenderboote nicht mehr als 30 Personen befördern (das verstehe, wer will), aber zum Darling Harbour ist es nicht weit und wir landen an einem ort an, der durchaus sehenswert ist. Hier findet man das Aquarium, in dem wir schon beim letzten Besuch über Rochen, Haie und andere Meeresbewohner gestaunt haben.
Wir ziehen los Richtung Queen Victoria Building, einem prächtig restaurierten Einkaufzentrum an der George Street. Von Gucci über Esprit kann man hier shoppen oder einfach nur in einem Wiener Café sitzen und den Menschen zuschauen.

Ein kurzer Blick auf den schwarzen Pott ‚Queen Victoria’ bestätigt uns wieder einmal, welch tolles Schiff die ‚Amadea’ ist!!! Ein schwarzes Kreuzfahrtschiff??!! Na ja.. wer’s mag. Wir ziehen die weißen Riesen vor.
Darling Harbour, eine einst verwahrloste Industriezone, ist 1988 zu einem weiteren Anziehungspunkt für Einheimische und Fremde geworden: Parks und Kongresszentren, Restaurants, Museen, ein Kasino haben diesen Teil Sydney völlig verwandelt. Hier kann man Stunden verbringen, und sei es auch nur so wie wir, nämlich im Schlenderschritt. Im Chinese Garden, dem größten chinesischen Garten der Welt außerhalb Chinas, finden wir schattige Plätzchen und Wege – und zur Belohnung für diesen kulturellen Teil gibt es ein schönes kaltes australisches Bier: Carlton draught!! Mmmhh – da werden Erinnerungen an unser Australienabenteuer 2007 wach.

Abends besucht uns an Bord eine australische Country Band, die richtig tolle ‚handgemachte Musik’ macht. Wir sind begeistert über diesen stimmungsvollen Ausklang des Tages.

Sydney Teil1

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Sydney Tag 1

Sydney

Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass es in Neuseeland und Australien (immer) schönes Wetter ist?!
Wir haben 4 Seetage hinter uns, die nicht wirklich als ‚schön’ zu bezeichnen sind, jedenfalls wettermäßig gesehen. (Pfui, was für ein Deutsch!) Unsere tolle Terrasse ist noch nicht oft zum Einsatz gekommen; bei Seegang 6 verziehen wir uns lieber hinters Panoramafenster.

Egal, die Bucht von Sydney ist ein frühes Aufstehen wert: Wir schaukeln heftig, doch je tiefer wir in die Bucht gleiten, desto stabiler wird der Gang. Allerdings hält uns der heftige Regen davon ab, die ultimativen Photos von Deck 11 zu schießen – in der Vista Lounge drängen sich daher die Aufgeweckten und pampen sich gegenseitig an, weil mancher es immer noch nicht versteht, dass ein Blitzlicht, in der Scheibe gespiegelt, kein vernünftiges Bild zaubern kann! Fraglich aber ist, ob man sich deshalb gleich zum Lehrmeister der Vista Lounge erheben muss?!
Ich glaube, nach der Weltreise wundere ich mich über gar nichts mehr! Alle Spielarten der menschlichen Spezies laufen uns hier über den Weg – man glaubt gar nicht, was so ein kleines menschliches Hirn sich ausdenken kann, um den besten Platz, den besten Eindruck, die größte Aufmerksamkeit u.ä. zu erhaschen!
Oft ist es auch nur die konsequent durchgezogene Egomanie, die nervt! ‚Mir fällt eine Tomate vom Frühstücksbuffet? Na und? Ich weiß ja, wo sie liegt – soll halt ein anderer drauf ausrutschen oder sie platt treten.’ ‚Ich kleckere mit dem Milchpott? Mir doch egal, ich stehe ja gleich auf vom Tisch.’ ‚Ich drängle mich vor, die anderen haben schon eine halbe Stunde lang brav in der Schlange gewartet? Selber schuld! Außerdem haben die doch Urlaub!’
Gott sei Dank ist das nur ein kleiner Prozentsatz; man muss aufpassen, dass man die angenehmen und netten Mitreisenden nicht übersieht.

Trotzdem gut, dass man wieder an Land darf und ein wenig eigene Pfade einschlagen kann.
Anfangs regnet es noch Bindfäden, aber wir haben ja alle einen türkisfarbenen Regenschirm bekommen und Bange machen gilt eh nicht! Ganz in der Nähe unserer Pier können wir in den roten Bus steigen, der uns für 20 australische Dollar (Seniorenermäßigung) den ganzen Tag durch die Stadt kutschiert. Nach einer Runde, d.i. 9o Minuten später, hört der Regen langsam auf und wir zeigen Gabriele und Karl-Heinz die berühmte Oper, die gleich gegenüber der Amadea festgemacht hat – oder war’s anders herum??

Der Botanische Garten lädt uns ein: „Geht auf den Rasen! Umarmt die Bäume! Riecht an den Rosen! Sprecht mit den Vögeln!“ So steht es überall an den Eingangstoren zu diesem kleinen Paradies, ebenfalls nicht weit von Schiff und Oper entfernt. Es wird langsam wärmer, der Regen hört auf und wir erleben einen Sommertag, wie wir es uns gewünscht hatten.

Da am frühen Abend die Oper mit „Madame Butterfly“ auf uns wartet, entern wir unsere Amadea schon gegen 15h und genießen noch einmal die neidischen Blicke, die man auf unser ‚Zuhause’ wirft. Vor knapp 15 Monaten haben wir hier am Circular Quai gestanden und uns vorgestellt, wie es sein müsste, mit dem Kreuzfahrtschiff an so privilegierter Stelle anzulegen!!! Weit entfernt davon zu ahnen, dass sich dieser Traum erfüllen würde!!
Ganz dekadent wird es dann, als Uli auf der Terrasse ein Glas Champagner ausgibt und wir zum Aperitif auf unserer tT (=tollen Terrasse) stehen und von Land aus mit Stielaugen! beneidet werden.

Obwohl wir bis zur Oper spucken könnten, nehmen wir nach einem frühen und leicht beschleunigten Abendessen an Bord den Transferbus hinüber. Zu Fuß wären es 10 Minuten gewesen…. Aber gut: Manche Damen wären in High Heels wahrscheinlich unterwegs im Pflaster stecken geblieben…
Die Oper von Sydney ist sehr modern von drinnen anzusehen; es gibt mehrere Säle, so hätten wir auch zu ‚Simply Red’ gehen können am gleichen Abend. Doch Puccini ist für uns angemessen und wir freuen uns mit 123 weiteren Amadea-Gästen auf eine besondere Vorstellung. Die Plätze sind hervorragend (die Preise auch), aber wenn wir unseren Enkeln etwas erzählen wollen, müssen wir eben investieren!

Das minimalistische Bühnenbild begeistert uns, die Besetzung ist uns nicht bekannt – wie auch: wir gehen ja sooo selten in die Oper! Aber auch ein Laie kann genießen, und das tun wir mit Hingabe. Die Sänger zeigen neben ihren stimmlichen Talenten auch überzeugende schauspielerische Leistungen; und das schließt auch den kleinen Sohn der Madame Butterfly ein, der auf der Bühne eine reizende kleine Rolle spielt. Mister Pinkerton ist arg dick, schwitzt - hat aber auch eine fiese Gestalt darzustellen. Passt schon. Madame Butterfly liebt und leidet und rührt uns zu Tränen.
Das australische Publikum hat sich zwar nicht ganz so fein gemacht wir die Germans , doch applaudiert es begeistert und hat offensichtlich - genau wie wir - einen tollen Abend genossen.

Zurück flanieren wir am Kai entlang, blicken auf unsere erleuchtete Amadea und nehmen uns fest vor, diesen besonderen Augenblick ganz ganz fest in Erinnerung zu behalten.

Montag, 16. Februar 2009

Sounds of Silence



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Geburtstag

Geburtstag!

Gibt es den perfekten Geburtstag? Ich glaube fast, gestern hatten wir diesen Tag!
Uli möchte zwar nicht gerne daran erinnert werden – doch ist es letztendlich nur eine ZAHL!

Wir haben das neuseeländische Festland hinter uns gelassen und eine stürmische Nacht verbracht. Auf dem Weg zum ‚Bergfest’, zu dem alle Weltreisenden eingeladen sind, treffen wir viele schwankende Gestalten, die mit Hilfe der seitlichen Geländer in den Fluren einigermaßen sicher ihrer Kabine zusteuern. Der eine oder andere leidet wohl doch etwas mehr – so muss die Flamencotänzerin leider absagen, und nur ihr Gitarrenspieler kann die Bühne betreten. Die exakte Wellenhöhe wird uns immer erst im Nachhinein mitgeteilt, aus verständlichen Gründen. So erfahren wir auch erst heute, dass auf dem Weg nach Acapulco die Wellen eine Höhe von immerhin von 12 Metern erreicht haben.

Auch der ältliche Zauberer aus Russland kämpft gegen die Gesetze der Schwerkraft – und gegen die nur mäßige Begeisterung seines Publikums. Nehmen wir einmal an, dass die müden Tricks und die Tatsache, dass man manchen Golfball doch einige Male sehen kann, wo er sicherlich nicht zu sehen sein sollte und so den ‚Trick’ verrät, den Wellen der ‚grollenden 40’ zuzuschreiben ist. Hier, zwischen dem 49. und 40. Breitengrad sind die tobenden Meere berühmt berüchtigt.. Wir wissen nun, dass die Gerüchte über Stürme in diesen Breiten stimmen!

Dann aber erwacht ein neuer, ein sonniger Tag – Valentinstag. Ulis Geburtstag. Ein perfekter Tag, an dem Kapitän Flohr sein Versprechen halten kann, uns drei Fjorde an der neuseeländischen Westküste zu zeigen.
Der Wind braust über unsere Terrasse, die uns einen exklusiven Blick gewährt, aber natürlich auch an exponierter Stellung besonders heftigen Wind beschert. Wir nehmen Kurs auf den Dusky Sound und verstummen wirklich vor Ehrfurcht. Unberührte Natur, klares tiefes Wasser und Berge in unterschiedlichen Grau- später dann Grüntönen, die bis ins Wasser reichen. Wir stehen gebannt und haben das Gefühl, uns in einer Naturkathedrale zu befinden.

Wir gleiten durch den Fjord und vergessen das ganze, große Schiff um uns herum. Nur wir sind hier und diese atemberaubende Natur.

Zwei Stunden später tauchen wir ein in den Doubtful Sound, der ebenfalls nur von der Wasserseite her zugänglich ist. Am Ende der Welt – aber doch nicht allein, denn plötzlich taucht ein zweites Kreuzfahrtschiff auf, die Rapsody of the Seas, kommt uns entgegen und gleitet lautlos an uns vorbei. Das übliche Grüßen per Horn entfällt, ist hier im Naturschutzgebiet verboten.

Hier, wo 300 Regentage im Jahr gewiss sind, dürfen wir die Fjorde, hier Sounds genannt, in strahlendem Sonnenlicht erleben! Wenn das nicht das perfekte Geburtstagsgeschenk ist! Auch der Milford Sound, den wir ja schon im November 2007 mit einem kleinen Ausflugsdampfer erkundet haben, zeigt sich heute in klarem Licht. Auf die Tausende von Wasserfällen, die den Fjord zum ‚Weinen’ bringen, müssen wir allerdings dafür verzichten.

Das Geburtstagskind möchte keine Torte, keine Luftballons über dem Abendbrottisch und auch keine Kellner, die im Gänsemarsch anmarschiert kommen und ein Liedchen singen!!! Also habe ich das Essen auf die Kabine bestellt und meinen Liebsten mit Tartar und Schwarzbrot ein leckeres Abendessen kredenzt.
Mit 6 netten Mitreisenden haben wir dann zum Abschluss des Tages bei Ronald im Havanna Club noch den einen oder anderen Cocktail getrunken – sagt selbst: Der perfekte Geburtstag!

Sonntag, 15. Februar 2009

Samstag, 14. Februar 2009

Dunedin



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Ein Hund an Bord!

Ein Hund an Bord!

„Halten Sie sich immer gut fest und sichern Sie die zerbrechlichen Dinge in Ihrer Kabine!“
Gerade teilt uns der Kreuzfahrtdirektor mit, dass es am Abend und in der Nacht zu stärkeren Schiffsbewegungen kommen kann – und das, obwohl kein größerer Sturm vorausgesagt ist.
Wenn man aber auf die Landkarte schaut, wo wir uns gerade herumtummeln, dann wird schon klar, dass diese Ecke der Welt recht windig sein kann, zumal wir auch noch öfter die Fahrtrichtung wechseln werden.

Wir verlassen Port Chalmers und entdecken an der Südküste der Halbinsel Otago einige Prachtexemplare des Riesenalbatros’. Uli gelingt es, einige zu filmen – grandios, wie majestätisch sie durch die Luft gleiten!

Neuseeland ade! Wir verlassen Dunedin, die schottischste Stadt außerhalb Schottlands und freuen uns darauf, dass es in Australien deutlich wärmen werden wird. Angetan mit dickem Pullover, mancher auch mit Handschuh und Mütze, sind wir auf alten Pfaden durch Dunedin spaziert. An einem Freitag zeigt sich auch hier deutlich mehr Leben und Geschäftigkeit als wir an einem Novembersonntag 2007 erlebt haben! Schade, dass der eisige Südwind die 8° Außentemperatur noch kälter erscheinen lässt. Aber heute können wir in einige Kirchen und Geschäfte flüchten und natürlich dem prächtigen alten Bahnhof wieder einen Besuch abstatten. Wir treffen auf unglaublich viel junges Volk: Die Stadt hat eine beeindruckend große Universität, die neben den ehrwürdigen alten auch viele ultramoderne Gebäude besitzt.

Nun fragt ihr euch sicherlich, wann denn endlich der Hund kommt, bzw. erläutert wird, was es mit dieser Überschrift auf sich hat. Auch wenn Uli lästert, ich habe wohl nichts mehr zu erzählen – heute morgen, als ich die Karten für den Shuttlebus an der Rezeption besorgte, schnüffelte ein Beagle um uns herum. Gerne hätte ich ihn gestreichelt – aber er war IM DIENST! Vielleicht auf der Suche nach Lebensmitteln? Es ist streng verboten, von Bord irgendwelche Lebensmittel zu bringen. Es gab immer wieder Taschenkontrollen. Die Neuseeländer wollen ihr Land möglichst lange und erfolgreich vor Rinderwahn, Maul- und Klauenseuche und was es sonst noch an netten Dingen gibt, schützen; verständlich, wenn man bedenkt, wie katastrophal sich eine Seuche in einem Land mit stark ausgeprägter Viehzucht auswirken würde.

Donnerstag, 12. Februar 2009