Dienstag, 31. März 2009

Hodeidah




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Jemen

Wir haben den Konvoi verlassen können und befinden uns jetzt im Roten Meer.
Die Piraten waren wohl sichtbar (so nehmen wir jedenfalls an), doch hat bei dieser Durchfahrt kein Bösewicht sein Bein über unsere Reling schwingen können. Dank an alle Begleitschiffe! Und unserer stets wachen Mannschaft!

Nun haben wir in Hodeidah im Jemen angelegt und blicken leicht verwirrt um uns. Ein großer Teil der Amadeapassagiere hat einen Tagesausflug nach Menacha und Hajjera bzw. einen Flug nach Sanaa gebucht; die Amadea ist fast leer, nur einige wenige wagen sich mit dem Shuttlebus zum Suk nach Hoheidah hinein. Wir haben, ehrlich gesagt, auch zu viel Muffensausen, weiter ins Landesinnere vorzudringen. Es gibt Warnungen, dass gerade in Sanaa Entführungen Fremder an der Tagesordnung seien…

Doch den Suk möchten wir unbedingt sehen, lassen uns auch nicht von der schwülen Hitze hier im Jemen abhalten. Ordentlich gekleidet, d.h. trotz Hitze Männlein und Weiblein mit langärmeligen Hemden und langen Hosen – wir fahren durch fast leere Straßen, an Häuser, die vom Zerfall bedroht sind oder ihm bereits erlegen sind. Vorbei die frühere Pracht des Königreichs der berühmten Königin von Saba!

Der Jemen (‚Der Süden’) grenzt im Norden an Saudi-Arabien und im Osten an den Oman. Das gebirgige Land wird von 20 Millionen Menschen bewohnt, verfügt dank seiner hohen Berge (bis zu 4.000Metern) über reichlich Monsunregen, der den Anbau von Weintrauben, Melonen, Pfirsichen , Papayas und Kaffee zulässt.
Die Römer nannten den Jemen ‚Felix Arabia’, das glückliche Arabien, denn hier wurden Weihrauch und Myrrhe gewonnen, in der Antike besonders hoch geschätzte und bezahlte Wohlgerüche. Die hohen Berge aber sorgten schon immer dafür, dass der Jemen ein für sich gesondertes Land blieb.

1839 wurde Aden (Eden) von den Briten erobert, der Jemen geteilt. Der Südjemen erhielt 1967 eine sozialistische Verfassung, der Nord-Jemen 1969 eine republikanische; 1990 wurden beiden Teile zur Demokratischen Volksrepublik Jemen vereint.

Im Suk, dem traditionellen Altstadtmarkt, findet das tägliche Leben statt. Hier kann man Früchte, Fische, Stoffe, Gewürze und Schmuck kaufen, aber auch Tinnef jeglicher Art.
Die Menschen, die wir treffen, sind ungemein freundlich; sie sind stolz, wenn sie einige Brocken Englisch können und selbst die Frauen, die meist tief verschleiert sind, wagen einen neugierigen Blick auf uns Fremde. Das land ist unvorstellbar arm!! Und zwar in jeglicher Hinsicht. Die Bausubstanz der Häuser ist in einem erbärmlichen Zustand (kein Wunder, dass bei Erdbeben oder starken Monsunregen hier alles zusammenzubrechen droht); durch die Straßen drängen sich Autos, Eselskarren, Mopeds, Menschen in permanenter Kakophonie. Die älteren Männer tragen stolz ihren Krummdolch im Gürtel und zeigen damit ihre Männlichkeit (und Stammeszugehörigkeit?). Ab 13 Uhr stagniert das Geschäftsleben in diesem Teil der Welt; die zunehmende Hitze des Tages ist der eine Grund, ein weiterer ist der Genuss von Qat, den vor allem die Mänber in aller Öffentlichkeit und Wonne vollziehen. Sie stopfen sich dabei die Blätter des Qat-Strauches in den Mund, kauen diese und sammeln sie in den Wangentaschen. Es kann dabei leicht zu Verzerrungen des Gesichts kommen, doch ist der leichte Rausch, den der Saft der Blätter hervorrufen soll, alle Grimassen offenbar wert. Für viele Stunden ist an geschäfte jeglicher Art nicht mehr zu denken! Erst wenn der Abend und damit eine halbwegs erträgliche Temperatur kommt (nie unter 15°), bewegen sich die Muselmänner wieder..

Im Jemen ist, wie man erzählt, auch der Kaffee entdeckt worden. Die alte Stadt Mokka ist allerdings inzwischen versandet.

Montag, 30. März 2009

Konvoi



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Konvoi

Seit heute Morgen 10 Uhr fahren wir in einem Konvoi, begleitet von mehr oder weniger sichtbaren Geleitschiffen.
Schon gestern hatten unsere Matrosen auf dem Promenadendeck Wasserschläuche ausgerollt und an der Reling befestigt. Ob man damit wirklich die Piraten davon abhalten kann, an Bord zu kommen? Warum nehmen wir nicht lieber heißen Dattelsirup??

In der Nacht höre ich heftiges Scharren und Schieben über uns, auf Deck 11. Uli geht früh kundschaften, kann aber nichts entdecken. Geheim, geheim. Auffallend nur sind die Verdunklungen auf Deck 5, die zur Folge haben, dass im Restaurant ‚Vier Jahreszeiten’ so recht keiner mehr essen mag (jedenfalls nicht zu den Tageszeiten). Aber man nimmt offensichtlich die Piratengefahr ernst.

Wir fühlen uns gut beschützt und gammeln in der Sonne an diesem herrlichen Seetag. Sind wir wirklich in Gefahr? Das Meer sieht so harmlos aus, aber es sind ja auch die kleinen (Fischer)Boote, die uns bedrohen, nicht das Meer an sich. Der Kapitän hat versprochen, die nächsten 60 Stunden nicht – oder nur ganz wenig – zu schlafen, überall stehen die Männer in Uniform und schauen durch Ferngläser. Ein Nato-Hubschrauber umkreist die Amadea, ein (französisches?) – modernstes Tarnkappenschiff , vom Radar nicht zu erkennen - Kriegsschiff begleitet uns für eine Zeit ganz nah.; backbord fährt ein spanisches Kriegsschiff, beide unter Europaflagge. Wir können die Soldaten an Deck erkennen, die eifrig hin- und herlaufen (Sportprogramm!) Plötzlich dreht das Schiff ab und verschwindet im Blau. Vielleicht muss eine Schar Fischerboote kontrolliert umkreist werden? Einmal können wir ein solches Manöver beobachten; kurz darauf sind die Boote verschwunden.

Der Jemen ist uns unheimlich. Der heutige Vortrag einer Frau Dr. zum Thema ‚Islam’ hat uns auch nicht in bessere Stimmung bringen können. Nicht nur, dass diese Dame NULL Ahnung von Rhetorik und deutscher Sprache hat!!!!, sie hat es auch geschafft, das interessante Thema so uninteressant darzubringen, dass NIEMAND auch nur ETWAS vom Islam verstanden hat. GÄHN!! Morgen geht wohl niemand mehr hin… Deshalb wird jetzt ihr Gatte, ebenfalls Dr., zum Thema Jemen ‚hervorgekramt’, in der Runde Tageskünstler war er noch nicht aufgetreten. Obwohl ich kurz vorm Platzen war, habe ich mich nicht über die Dame beschwert – andere haben wohl doch den einen oder anderen Kommentar an Phoenix weitergeleitet. Gut so!
Echtes Kontrastprogramm gab es gestern nach ihrem ebenfalls laaangweiligen Vortrag über „Dubai & Co, gestern, heute, morgen“. (nix gegen das Thema! Das hätte spannend sein können!!) Gleich nach der Dame, die nur den Text von ihren Charts (falsch)ablesen kann, kam Prof. Dr. x, der frei, ex ärmelo (wie der Lateiner sagt) über die Bankenkrise, ihre Ursprünge und Auswirkungen gesprochen hat. Fabelhaft erklärt, so dass auch klein Wirtschaftsdoofis wie ich etwas verstanden haben. Da er völlig frei sprach, litt zwar die Nachhaltigkeit der großen Zahlen, mit denen er freihändig jonglierte, doch konnte man das gut verschmerzen. Er wird noch drei weitere Vorträge bis Nizza halten, auf die wir uns freuen.

Freitag, 27. März 2009

Sur




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Im Oman



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Muskat



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Oman

Nach erneuter Passage durch die Straße von Hormuz (vom Ölteppich sind nur große barune Flecken im Wasser zu erkennen) landen wir im Oman.
Das Sultanat Oman hat fast die Größe der Bundesrepublik Deutschland, aber nur knapp 3 Millionen Einwohner; zusätzlich verfügt es über ca. 11 Millionen Dattelpalmen und jede Menge Steine!!

Anlass genug, in zwei Häfen einmal die Nase in die ‚echte’ arabische Welt zu stecken, irgendwie gehören die VAE nicht so ganz dazu.

Der Sultan von Oman, Qaboos Ibn Said, gehört zu den reichsten Männern der Welt. Er hat im Jahr 1970 ‚die Macht von seinem Vater übernommen’ (Zitat des omanischen Führers in Sur), ‚die Macht übernommen und seinen Vater verjagt’ (Zitat des deutschen Führers in Muscat) – auf jeden Fall aber beginnt für den Oman in diesem sagenhaften Jahr 1970 die Neuzeit. Der Sultan, der in London studiert hatte, verändert sein Land nachhaltig. Es gab vorher nur 2 Schulen, 1 Krankenhaus, 7 km asphaltierte Straße und im übrigen Zustände wie im 19.Jhdt. Heute hat der Oman den Anschluss an die moderne Welt (fast)geschafft; wir fahren über neue Straßen und erfahren, dass es mittlerweile über 100 Krankenhäuser gibt, zahlreiche Universitäten und eine Schulpflicht für alle Kinder.

Muscat, die Hauptstadt des Oman, hat 25.000 Einwohner; im engeren Stadtbereich aber haben sich 350.ooo Menschen angesiedelt. Die raue Landschaft einerseits und die günstige Lage der Stadt Muscat an einem grünen Küstenstrich mögen gleichermaßen dabei eine Rolle gespielt haben. Schon in der Antike und im MA wird die Qualität des Hafens von Muscat lobend hervorgehoben.

In Muscat sind die Straßen sauber, die Häuser meist weiß, aber (da der Sultan keine Hochhäuser mag) nicht höher als 6 Stockwerke. Viele Omanis sind in der traditionellen Dishdasha unterwegs, einem meist weißen Übergewand, das gut gegen Sand(stürme) und Hitze schützt. Die Frauen im Oman dagegen müssen meist in Schwarz gehüllt herumlaufen. Am ersten Tag, in Muscat und Umland, fallen die Menschen durch ausgesprochene Fröhlichkeit und Freundlichkeit auf. Sicher spielt es eine Rolle, dass wir am Vortag des Freitags, des Wochenendes hier in Arabien, ankommen. Man sieht Familien, oft aber auch Gruppen von Männern und Frauen (getrennt) zum Picknick aufbrechen oder zum Schwatz zusammen stehen. Im Gegensatz zu den Menschen in den VAE, wo man uns stolz und beinahe unnahbar begegnete, werden wir hier oft mit fröhlichem Winken gegrüßt. Unser deutscher Guide (vom ersten Tag) berichtet überzeugend von der unglaublichen Gastfreundlichkeit der Omanis.

Am zweiten Tag, als wir von Sur aus ins Innland fahren, sieht die Welt doch deutlich traditioneller aus. Die Männer gehen einkaufen, flanieren herum, trinken Kaffee, schwatzen und besuchen das Freitagsgebet in einer der Moscheen. Die wenigen Frauen, die man trifft, verhüllen sofort mit einem Schleier ihr gesamtes Gesicht. Ich weiß nicht, wie solche Gesten auf die anderen wirken, doch fühle ich mich unwohl in solchen Momenten. Natürlich haben wir uns ‚angemessen’ gekleidet, doch müssen wir in den Augen der Moslems als Frauen mit offenen Haaren und unverhülltem Gesicht provokativ fremd wirken.
Uli hat auch so seine Probleme mit den wehenden Gestalten; weiß man, ob nicht unter einer Kutte jemand einen Bombengürtel trägt?! Leider ist unsere Welt ja inzwischen diesbezüglich ins Grübeln gekommen.

Am ersten Tag fahren wir in ein restauriertes Fort, nach Nakhal, das gleich neben einer großen Oase liegt. Die hier wachsenden Dattelpalmen werden durch die heißen Quellen bewässert, die wir ebenfalls besichtigen. Das Fort ist mit nicht ganz authentischen ‚Möbelstücken’ ausgestattet, doch können wir uns so ganz gut vorstellen, wie man dort gelebt hat und sich gegen einen feindlichen Stamm zur Wehr gesetzt hat. Es gibt Räume für den ‚Wahi’ (Fürsten), für Gäste, ein Sommer- und ein Winterzimmer, welche jeweils durch raffinierte Anlage der Fenster versucht, die brutale Hitze des Sommers (50° können erreicht werden) zu mildern bzw. erträgliche Temperaturen für den Winter zu schaffen.
Es gibt Kinderzimmer für Mädchen und Jungen (getrennt) und Räume, in denen die Datteln aufbewahrt wurden. Dank ihres hohen Zuckergehaltes kann man Datteln einfach in Säcken übereinander stapeln, ohne sie besonders konservieren zu müssen. Durch den Druck der Säcke aufeinander gewinnt man zusätzlich noch Dattelsirup, den man zum Backen benutzen kann – ABER auch, stark erhitzt, über den Feind von oben herab ausschütten kann, vergleichbar mit unserem Pech im MA! Ein echter ‚Hit’ ist in einem Raum ein kleines hölzernes Gestell, in dem man Weihrauch anzündete: Warum?! Nun, man(n) stellte sich einfach mit seinem weiten Gewand über dieses kniehohe Gestell und konnte so mit Weihrauchduft die muffelnde Kleidung ein wenig entschärfen… !!

Am frühen Nachmittag, nach einem leckeren Büffet in einer Hotelanlage, steigt Kristin noch auf ein (ehemaliges Renn-)Kamel und ist glücklich. Ich selbst verzichte auf diese Erfahrung, nachdem ich gesehen habe, dass das liebe Tier (‚Marina’) am liebsten auch heute noch rennen würde…

Der Ausflug von Sur aus ist wenig spektakulär, auch wenn wir noch mehr Steine und tiefe Wadis (trockene Flussbetten) zu sehen bekommen. Noch eine Moschee (nur von außen), noch ein Fort (heute in Hitze, gestern im Regen!), noch ein Souq – schroffe Berge und Steinwüsten! Das Tendern zur Amadea ist ehrlich gesagt, der schönste Part! Auch wenn es heute durch eine lange Dünung heftig schaukelt. Unser junger omanischer/arabischer Guide hat uns Ruhmesreden auf den Islam und die schöne Welt gehalten. ‚Frauen leben hier keinesfalls unterdrückt und unglücklich’ – na ich weiß nicht.

Dienstag, 24. März 2009

Im Souq



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Doha




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Doha

Qatar ist ein verhältnismäßig kleines Land: 11.437 km², in der Länge misst es gerade einmal 187 km. Wir haben von Abu Dhabi keinen langen ‚Schlag’ und legen pünktlich im Hafen von Doha an.

Das Hafengelände darf man nicht betreten, doch haben wir eh einen Ausflug durch die Stadt gebucht; zu unsicher ist hier der Umgang mit Touristen. Es gibt keine Taxis, die Menschen sind freundlich, aber zurückhaltend – und durchaus der Meinung, wir seien so reich wie sie. (Im Durchschnitt verdient ein Qatari 7.000 Dollar!!). Private Taxis sind ungemein unverschämt.

Unglaublich viele Amadea-Gäste haben dieselbe Idee wie wir gehabt: zum ersten Mal müssen wir Schlange bis ins Treppenhaus stehen, um einem Bus zugeteilt zu werden. Doch nach fast 14 Wochen Training wirft uns nichts mehr um. Der junge Doktor begleitet uns und versucht, aus den recht spärlichen Informationen einer jungen Chinesin (!) interessante Details über Doha herauszufiltern. Immerhin erfahren wir, dass unser Bus aus China stammt – ist doch was!

Die Skyline von Doha ist für einen Wüstenstaat, der erst seit 1971 seine Unabhängigkeit erlangt hat und jetzt von einem Emir (in Erbmonarchie) regiert wird, schon beachtlich. Alle Staaten eifern Dubai nach, haben es aber Gott sei Dank noch nicht erreicht.
Auch hier gibt es unzählige Baustellen; vor allem Hotels schießen aus dem Boden. Es soll tatsächlich schwer sein, hier ein Zimmer zu bekommen (vom bezahlen können sprechen wir lieber nicht). Doha schafft es, viele wichtige Konferenzen an sich zu ziehen – hatte vor 3 Jahren die Asien-Spiele und versucht mit Tennis, Golf und Pferderennen außergewöhnliche Sportereignisse anzubieten.

Wir besichtigen das Gestüt des ansässigen vornehmen Pferdeclubs (ob es wirklich der Königlichen Familie gehört??) und füttern Pferde mit den mitgebrachten Äpfeln, wenn gerade niemand hinsieht. Dank Kristin haben wir Proviant dabei!
Am Nachmittag soll es ein Reitturnier/Rennen geben, dessen Preisgeld nur für den Gewinner eine halbe Million Dollar beträgt. Nicht übel, dieses ‚Hobby’….

Eine echte Attraktion ist der alte Souq Waqif, in dem wir gemächlich durch Reihen von Cafés und Restaurants schlendern und natürlich einen ‚arabischen Kaffee’ probieren wollen. Ist aber nicht möglich, stattdessen serviert man uns einen Cappuccino, der auch nicht schlecht schmeckt. Geht man abseits des Hauptweges, kommt man in die Bereiche, wo Einheimische kaufen: Hammer, Äxte, Baumaterialien, Gewürze, Töpfe, Bekleidung – eigentlich wie in einem riesengroßen Kaufhaus.

Wer ein neues Hobby sucht, kann es ja mal mit Falken probieren. Obwohl diese Tiere hier nicht heimisch sind, sondern aus dem Irak und Iran kommen, haben die Reichen einen Narren an ihnen gefressen. Wir besuchen ein Geschäft, in dem einige der armen Kreaturen mit Haube sitzen – und alles, was das Falknerherz begehrt, gibt es auch dort. Nee, wie grässlich!

Auch in Doha sieht man, dass Qatar in die Zukunft investiert, wenn es kein Gas mehr gibt. Die Werbung verspricht, dass man quasi sich im Mittelpunkt der Welt befindet: 3,5 Stunden nach Moskau, 4,5 Stunden nach London, 3 Stunden nach Singapore, 12,5 Stunden nach New York. Es wird eine ‚Education City’ geben, neu eröffnet hat ein Museum of Arabic Art (wo jeder kostenlos Arabisch lernen kann, u.a.) und nach Apple, Google, Ikea und Starbucks steht der Tv-Sender Al Jazeera aus Doha an 5.Steller der weltweit einflussreichsten Firmen!

Im 19.Jahrhundert hatten hier einige wenige Perlentaucher ihr Glück gesucht – solange, bis aus Japan die Zuchtperlen auf den Markt kamen. Man fand in Qatar Öl (erster Export: 1949) und danach riesige Gasfelder. Qatar wurde 2006 der weltweit größte Exporteur von LNG (Liquified Natural Gas). Aus der Steinzeit in die Neuzeit katapultiert!

Mit einem insgesamt guten Eindruck dieses Wüstenstaates kehren wir zurück in unsere Homebase.

Abu Dhabi2



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Montag, 23. März 2009

Impressionen



Abu Dhabi



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Abu Dhabi

Hauptstadt der VAE (Vereinigte Arabische Emirate) – das gleichnamige Emirat ist das größte und reichste der 7 Staaten. Hier werden 90% des Öls gefördert und verkauft. Wer hier zu den 15% Emiratis gehört, braucht keine Steuern zu zahlen, ist kostenlos krankenversichert, zahlt für Schule und Studium nix und bekommt bei der Heirat kostenlos ein (nicht zu kleines) Haus geschenkt. Seit einigen Jahren gibt es auch eine Art Rente, die man nach 20 Jahren erreicht.
Da fast alle Emiratis in der Verwaltung und Regierung arbeiten, verdienen sie gut und leben recht angenehm, wie man uns erzählt.

Regiert wird das Ganze von einem Sheikh, der mit all seinen Brüdern die gesamte Regierung bildet – offenbar aber von seinem Vater, dem hoch angesehenen Sheikh Zayed, gut ausgebildet worden ist. Dieser starb vor 4 Jahren im hohen Alter von über 90 Jahren; er hat Abu Dhabi geschickt aufgebaut, mit viel Überlegung eine Infrastruktur quasi in der Wüste geschaffen und dafür gesorgt, dass Abu Dhabi mit knapp 1,7 Mill. Einwohnern eine moderne Metropole geworden ist.

Uns gefällt diese Stadt weitaus besser als Dubai; das liegt sicherlich an den deutlich ‚kleineren’ Hochhäusern, an der Corniche, der 7km langen Strandallee, und überhaupt an den zahlreichen grünen Plätzen, die natürlich alle nur mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem so bunt bepflanzt sein können.

Sheikh Zayed hat 19 Söhne (mit mehreren Frauen) gezeugt, die alle einen kleinen Palast in der Stadt haben – die 23 Töchter mussten leider außerhalb des Landes gut verheiratet werden. Auch Abu Dhabi hat ein 7*-Hotel, das Emirate Palace Hotel, für das man drinnen wohl schon einen Stadtplan braucht. Aber wir haben nur von draußen gestaunt, ebenso wie vor der Großen Sheikh Zayed Moschee, die noch nicht ganz fertig gestellt ist. Trotzdem steht sie schon dreimal im Guiness Buch der Rekorde: Die größte Kuppel einer Moschee, der größte Teppich (6ooo qm) … Auf den 4 Minaretten befinden sich jeweils (selbst im gleißenden Sonnenlicht aufblitzende) Flugsicherungslichter – das verleiht den Türmen eine zusätzliche Aufmerksamkeit.

Abu Dhabi verfügt, im Gegensatz zu Dubai, schon von Natur über einige Inseln, auf denen fleißig gebaut wird: eine, die sog. ’Ferrari-Insel’, wird ab November 2009 Platz für die Formel 1 in Abu Dhabi bieten. Es wird eine Insel mit Museen (Mini Louvre, Mini Guggenheim etc.) geben, eine mit Tourismusressorts (insgesamt 161 Suiten) und und.. Klein – ist nicht!

Dubai Stadt




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Dubai Stadt

Sand auf dem Balkon. Sand in den Schuhen. Sand zwischen den Zähnen. Sandsturm. Zugegeben: die Einheimischen wussten nicht einmal, was wir mit dem Dunst meinten, als sich der Himmel leicht verfinsterte und die Hochhäuser Dubais hinter einem grauen Schleier verschwanden. Muss wohl nicht sehr spektakulär gewesen sein.

Wir standen in einer der großen (teuren) Shopping Malls und hielten Ausschau nach unserem Shuttlebus zum Schiff. Unter all den Shops für ‚arme Scheichs’ haben wir einen Laden gefunden, der auch etwas für die noch ärmeren Brüder aus dem Fernen Westen bot – doch jetzt tun uns die Füße weh vom Marmortreten und wir wollen aufs Schiff!! (Die Preise sind nicht besser als zu Hause). In der Mall gibt es eine Eislaufbahn, einen gigantischen Wasserfall mit Klippenspringern (Figuren) und ein Riesenaquarium mit Haien und großem Getier.
Interessant waren die Zouks, die alten Märkte, für Gold und Gewürze. Wir hätten viel (und noch viel mehr) Geld für Gold und Geschmeide ausgeben können.. ach ja. Wenigstens roch es auf dem Gewürzmarkt angenehm, und die Verkäufer versuchten wirklich alle, uns mit den Worten ‚Schaun mer mal’ in die Geschäfte zu locken!! (Franzl war wohl auch schon dort?)

Eigentlich möchten wir vielleicht evtl. sogar nach Hause!! Das Essen wiederholt sich zum xten Male (verständlich, aber irgendwie fad). Wird Zeit für Pellkartoffeln mit Quark!!! Und überall verhüllte Gestalten…

So, das war die ‚Kleine Meckerecke’. Nun wieder zurück in eine der prosperierendsten Städte der Welt. Gigantismus pur. Baustelle. Baustelle und noch mal Baustelle. Für Architekten wahrscheinlich der Hit. Fürs Fotos dämlich – immer so ‚nen Kran davor zu haben;) Und muss man wirklich das höchste Hotel, den höchsten Turm der Welt besitzen??!! Und quer durch die Stadt läuft demnächst eine Magnetschwebebahn, gebaut von SAMSUNG. (Woher die wohl die Technik haben?) Alles verschandelt das Gesamtbild, die haben keinen Plan, scheint es.
Natürlich kommen wir nicht mal eben schnell ins Burj Al Arab – also lassen wir das auch; Kaffee oder Tee für 75 Dollar trinken wir anderswo bequemer. Doch gebe ich zu, das Segel sieht toll aus.

Wüste



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