Samstag, 10. Januar 2009

Oh wie schön ist Panama!

Oh wie schön ist Panama!

„Warum schmeckt die Frikadelle nach Leber, obwohl keine Leber drin ist? Wie macht der das??!!“
„Warum ist das so lecker, obwohl ich gar nicht in der Küche war?“
An unserem Tisch speist zuweilen ein Erfurter Koch…übrigens sehr nett.

„Abnehmen?! Ach, damit fange ich zu Hause an! Dank meiner Fülle haben ich eben auch mehr Platz für die inneren Werte“…

„Möchten Sie Wasser, Madame?“
„Nein, danke, das schmeckt mir zu wässrig.“
Die Dame haben wir nicht näher kennen gelernt…

Aber ich wollte ja von einem ganz anderen Wasser berichten: dem Panamakanal!

4.30h – Aufstehen! Das Abenteuer Panama-Kanal beginnt! Eigentlich sehe ich noch nichts, aber Uli meint, auch das dürfe man sich nicht entgehen lassen!
Der Käpten hat mal wieder aufs Gas gedrückt und so sind wir ganz vorne in der Schlange und dürfen in einem Konvoi von einem Frachter (vor uns) und einem weiteren Kreuzfahrtschiff (neben uns) in die erste Schleuse vorrücken.
Natürlich sind vorher etliche Lotsen an Bord gekommen und haben erst etliche Tassen Kaffe getrunken – doch bei Sonnenaufgang haben wir die erste Schleuse erreicht und können beobachten, wie der Containerfrachter vor uns in kürzester Zeit in seinem ‚Kabuff’
gehoben wird. Zuvor haben sogenannte ‚Mulis’, starke Zahnradbahnen (made in Swizzerland) das Schiff an die Leinen genommen. Rechts und links vom Rumpf bleiben nämlich oft nur wenige Zentimeter, da wird dann immer mal ein wenig nach rechts oder links mit Hilfe der Seile korrigiert.

Nachdem der Frachter in die zweite Kammer gewechselt ist, fahren erst wir und dann – parallel zu uns – der Kreuzfahrer ‚Rotterdam’ jeweils in die erste Kammer ein. Wir winken einander freundlich von Bord zu Bord zu, wenn auch einige höchst gelangweilte Passagiere drüben ihr Frühstück auf dem Balkon einnehmen und das Schauspiel keines Blickes würdigen. Wahrscheinlich haben die Ärmsten schon oft diese Durchfahrt machen ‚müssen’…

Unglaublich schnell steigt auch unter unserem Kiel der Wasserstand. (Wenn man bedenkt, wie lange es zu Hause braucht, bis die Badewanne voll gelaufen ist!); wir steigen auf in die zweite Kammer und ebenso bald in die dritte und letzte. Wir befinden uns jetzt auf dem (künstlich angelegten) Cancun-See und sind um 26 Meter höher als zuvor in der Karibik!

Urwald rechts – Urwald links.
Glücklicherweise sieht man keine Moskitos, aber geben gibt’s sie wohl schon. Beim Bau des Kanals hat es viele Tote gegeben, auch infolge von Gelbfieber und Malaria. Wir sind mitten auf dem See und werden verschont. Passagiere allerdings berichten, dass es bei einer anderen Fahrt vorgekommen sei, dass Tausende von Insekten morgens an Deck gefunden wurden und mit Schaufeln beseitigt werden mussten. IIihh!

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Liebe Ela, lieber Uli,
ich bin total hingerissen von diesem Bericht. Habe das Gefühl mittendrin zu sein. Und die Fotos. Uli hat recht, man muss überall dabei sein, auch wenn es erst mal nichts zu sehen gibt. Und die Rotterdam neben euch! Toll, das schöne Schiff habe ich in Rotterdam ganz privat besichtigt. Ich freue mich weiter auf die wunderschönen Berichte, die auch mich mitnehmen und mein Kopfkino anregen.
Lieben Gruss von Sophie

jms hat gesagt…

Hallo, Ihr Beiden,
danke für die Bilder und den Bericht vom kanal. Hochspannend, hatte ich mit so gar nicht vorgestellt. Weiterhin gute Fahrt und viele Grüße
JMS