Samstag, 3. Januar 2009

Antigua

Liebes Logbuch!

Eine unvergessliche Silvesternacht liegt hinter uns. Die letzten beiden Gänge des Gala-Dinners haben wir nicht mehr geschafft, aber dafür einen relativ stillen Platz ergattert, an der wir diese besonderen Momente erleben wollten. Das (wievielte?) Glas Sekt in der Hand, unsere Flaschenpost griffbereit, warteten wir darauf, dass der Kapitän mit der eigens herbei geholten Schiffsglocke das Neue Jahr einläutete. Ein sehr feierlicher Augenblick, in dem wir unser ganz persönliches Zwiegespräch hielten.. Dann wurden die Lichter an Deck gelöscht, damit das ‚kleine Feuerwerk’ besser zu sehen sein würde. Ein Himmel mit Millionen von Sternen übersät wölbte sich über uns, Orion war gut zu erkennen und zusammen mit der milden karibischen Luft erfasste uns ein Gefühl von Unendlichkeit.

Bald darauf starteten die Bord-Feuerwerker ihre Vorführung, die alle unsere Erwartungen übertraf: Habt ihr schon mal ein Neujahrsfeuerwerk erlebt, das über eine halbe Stunde dauerte?!! Und nur für euch gezündet war?! Mitten auf dem Atlantik sprühte und feuerte die ‚Amadea’, was das (Feuer)Zeug her gab!! Das Jahr 2009 hat begonnen, unvergesslich und hoffentlich auf uns alle mit vielen positiven Erlebnissen wartend..

Doch nun ist schon der 2.Tag des neuen Jahres angebrochen:
Land in Sicht! Endlich! Antigua, unsere erste karibische Insel begrüßt uns mit grauen Wolken und schwüler Wärme. Doch wie so oft in diesen Breiten , sind die Wolken schnell wieder verzogen und blauer Himmel erinnert uns an unseren Aufenthalt von vor 2 Jahren.
Gleich vor uns legt die Carnival Victory an; wir fühlen uns plötzlich sehr klein – und sehr wohl auf unserer MS Amadea!! Wer möchte auf einem solchen schwimmenden Giganten schippern??? Aber das ist natürlich Ansichtssache, wir bevorzugen unsere Amadea, die wir inzwischen richtig lieb gewonnen haben. So mancher Passagier selbst der MS Deutschland oder Europa, der derzeit auf der Amadea reist, lobt ihre Vorzüge.

Antigua ist immer noch charmant, bunt, laut und uselig! Uli würde am liebsten erst einmal alle Bewohner zum Aufräumen abkommandieren, doch ist die karibische Mentalität für unsere Vorstellungen von aufgeräumten Straßen und Gärten wohl nicht geeignet. Am Vormittag haben wir einen Ausflug gebucht und werden mit einem kleinen Bus an einen Strand gebracht, wo wir eine Liege und einen Rum-Punsch offeriert bekommen. (Nach der Weltreise werden wir wohl den Anonymen Alkoholikern beitreten müssen!) Aber wenn ich ehrlich bin: man hätte auch Wasser haben können!

Hinein ins Meer!! Türkisblau und ganz in der Nähe des Strandes, den wir noch vom Cocos-Hotel kannten. Die Wassertemperaturen waren noch nicht ganz so hoch, wie ich es mir erhofft hatte, doch brannte die Sonne bereits heftig. Und man merkt wegen des angenehmen Windes meist erst hinterher, welche Stellen man beim Eincremen wohl doch nicht optimal erwischt hatte..

Am Nachmittag hatten wir noch genügend Zeit, einen Spaziergang durch St.John zu machen, wo Scharen von Amerikanern die Duty-Free-Shops stürmten. Ein Paar, mit dem wir uns in einem Cafe länger unterhielten, war fassungslos, dass man so lange wie wir auf einem Kreuzfahrtschiff bleiben könne!! Sie wollten so schnell wie möglich zurück nach Naples, Florida!

Inzwischen hat die Amadea wieder abgelegt und nimmt Kurs auf Dominica.

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