Samstag, 3. Januar 2009

Dominica

Liebes Logbuch!

Unser Kapitän wird immer schneller! Gut eine Viertelstunde vor der angekündigten Zeit haben wir heute früh in Roseau, der Hauptstadt Dominicas, angelegt. Diese Insel präsentiert sich mit üppigem Grün, viel Regen und 365 Flüssen – wobei die meisten davon bei uns eher unter ‚Bach’ eingeordnet würden. Aber so kommt auf jeden Tag des Jahres ein Fluss – ausgenommen dem 3.November, dem Unabhängigkeitstag. Genau vor 30 Jahren, nämlich 1978, wurde Dominica in die Unabhängigkeit entlassen, ist aber Mitglied des British Commonwealth. Eine wechselvolle Geschichte, zeitweise unter französischer, zeitweise unter britischer Herrschaft, hat die Insel und ihre Bewohner geprägt. Sie sprechen Englisch und Kreolisch, und die alten Ureinwohner, die Caribean Indians, von denen es auch noch einige gibt, haben eine eigene Sprache. Dominica kann keine weißen Strände bieten – daher ist sie wohl auch von den großen Tourismusströmen (noch) verschont geblieben.

Ganz anders als auf Antigua haben hier die Menschen ihr Leben eingerichtet; die Straßen sind in gutem Zustand, die Häuser ebenfalls. Es werden Bananen exportiert und Rum destilliert – heute Abend kommt eine Steel Band an Bord und wir werden eine Rhum-Party feiern!

Unser heutiger Ausflug führte uns quer über die Insel, nach Portsmouth – der anderen Hauptstadt (welche Insel hat schon zwei davon?!) ; die Küsten sind rau und oft steinig, manchmal aber auch aus schwarzem Sand. The ‚Purple Turtle’ ist ein solcher Strand; dort haben wir eine Pause eingelegt und einem kleinen Jungen dabei zugesehen, der recht einfallsreich mit Hilfe einer Palme, einem Seil und Bambusstock eine perfekte Wassersprung-Anlage besaß. Der gespendete Dollar von Uli ermunterte ihn dann noch zu einer ganz besonders akrobatischen Vorführung.

Auf Dominica erwartet diesen Jungen eine gute Schulbildung; er lebt gesund und hat gute Aussichten, 100 Jahre alt zu werden. Immerhin gibt es 24 Menschen hier, die über 100 Jahre alt sind.

Eigentliches Ziel unseres Ausfluges aber war der Indian River, der tiefste Fluss der Insel, der an einigen Stellen bis zu 4m tief ist. Er gehört einem der drei Nationalparks an; überhaupt ist Dominica sehr darauf bedacht, Umweltschutzgedanken zu propagieren! In einem kleinen Boot (mit 8 Personen) wurden wir durch den Regenwald gerudert; unser Guide allerdings hatte wohl in Venedig bei den Gondoliere sein Handwerk gelernt; effektiv auf jeden Fall.

Wenn wir nicht einen ausgemachten Kotzbrocken an Bord gehabt hätten, wäre der Ausflug perfekt gewesen. So aber musste man sich bemühen, die andauernde Meckerei dieses Menschen zu überhören…L

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