Dienstag, 27. Januar 2009

Huahine

Immerhin 6000 Bewohner sind auf den beiden Inseln, die zu Huahine gehören, zu finden! Weitgehend noch nicht touristisch erschlossen, zeigt uns Huahine eine wiederum völlig andere Südseewelt: Es gibt eine Hauptstraße, 2 Hotels (auch nicht ganz billig), üppiges Grün und ein paar verschlafene Dörfer. Wassermelonen und Kopra (das Fleisch der Kokosnuss) sind die Exportartikel der Insel. Die meisten Menschen hier können 80% der Lebensmittel, die sie brauchen, selbst gewinnen oder fischen. Erst seit den 60er Jahren gibt es hier überhaupt Geld, vorher wurde getauscht – was wesentlich besser funktionierte, wie uns Dolores, unser Guide, meint. Mit Geld tauchen auch Neidgefühle auf…

Zur Abwechslung fahren wir wieder mit einem Boot zu einem Motu, das eigentlich anders heißen müsste, denn mittlerweile wohnen hier schon einige Familien. Die Motus, die über keinerlei eigene Frischwasserquellen verfügen, sind normalerweise unbewohnt. Doch sind die Polynesier erfindungsreich: Sie fangen das Regenwasser, das hier mit relativ großer Wahrscheinlichkeit jeden Tag fällt, auf und bewässern damit die Melonenfelder. Für den Trinkbedarf der Menschen sind die jungen Kokospalmen ausreichend. (Nur die jungen Palmen haben das schmackhafte süße Kokoswasser).

Das Essen, welches wir an im Wasser stehenden Tischen einnehmen, ist dem von gestern ganz ähnlich; den rohen Fisch kennen wir nun schon und an den neuen Zustand, mit dem Popo im warmen Wasser zu sitzen, gewöhnen wir uns ebenfalls – zumal man uns erklärt, dass sonst die Moskitos zu lästig würden! In der Tat! Als wir zum Schnorcheln in eine andere Bucht des Motus gehen, werde ich ganz nett von Moskitos gestochen. Aber man hat eben nicht jeden Tag Südsee – und auf so hohem Niveau will ich mich nicht beklagen!

Das Schnorcheln ist hier schwierig, denn überall liegen Korallen und wir haben auch ungeheuren Respekt vor dem Steinfisch, auf den man tunlichst nicht treten sollte! (das Gift kann tödlich sein!). Natürlich gibt es wieder Nörgler (mir fallen da besonders die Schwiezer auf!!), die gestern alles besser fanden! Bäh. Aber unübertroffen ist heute mit Sicherheit die Darbietung der Huahine typischen Tänze!! 3 wunderschöne und beneidenswert (in den Hüften) bewegliche junge Mädchen führten einige Tänze vor, welche sämtliche Männer ins Schwärmen bringen.
Sollen sie, sollen sie. Das kann man wirklich ohne Neid sagen: Fantastique! Solches Lob haben Eckehardt und ich dann auch dem lokalen Fernsehen in Mikrofon und Kamera in unsrem besten Französisch geraunt.
2 Männer in Häuptlings-Outfit kommen dann auch noch zu uns und wedelen und stampfen und spritzen die Umstehenden nass. Ob das wirklich Bestandteil ihres Tanzes ist?!

Unsere Dolores demonstrierte uns auf der Fahrt zum Motu die Geschichte ihrer Insel; sie hat natürlich keine Photos zur Hand, sondern zeigte zu diesem Zweck selbst bemalte Pareos! Wunderschön! Die Insel Huahine, die berühmten blauäugigen Aale, die Früchte, die Vanille – alles echte Unikate.

Unsere Fahrt zum Motu führt uns unter der einzigen (?) Brücke, die es in der Südsee gibt, hindurch auf die Nordseite Huahines, wo wir in der ferne schon Raiatea und Tahaa erkennen können. Dort werden wir auch noch Anker werfen.

Uli hat übrigens nach der herben Kritik von Renate beschlossen, Diät zu halten! Genauer gesagt: Planter’s Punch-Diät! Damit schlägt er 2 Fliegen mit einer Klappe: Das Wenige, das er essen darf, kann er auch trinken – und: Er merkt den Hunger nicht mehr so stark und vergisst auch die Traurigkeit über die Kritik… (Ich sag dazu lieber nix!)

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