Dienstag, 27. Januar 2009

Morea

Eine knifflige Sache, in die Cook Bay einzufahren! Unter Ulis kritischen Augen und Filmlinse legt Kapitän Flohr aber eine Bilderbucheinfahrt hin und wir können wieder einmal staunen, wie blau das Wasser sein kann, wie sanft der Wind weht, und welch prächtige Häuser hier stehen!
Unter anderem hatte Bobby Schenk, der Weltumsegler, hier einige Jahre ein Haus – fest entschlossen, hier im Paradies zu bleiben. Doch wie er in seinem Buch ‚Gefangen im Paradies’ beschreibt, ist es eben für uns Europäer nicht so leicht, die ‚leichte’ Welt der Polynesier zu verinnerlichen und in ihr zu leben!

Für ein paar Stunden aber nehmen wir gerne ein Boot, das uns in eine herrliche Lagune fahren soll. Vorbei an Luxus-Hotels, deren Bungalows auf Stelzen im Wasser stehen – hier soll man pro Tag und Person 800 Dollar (Mein lieber Doc! Ganz schön dekadent!) berappen…
In einem Hotel kann man sogar mit Delfinen schwimmen!!! Wenn ich das gewusst hätte!! Zum Trost fährt unser Boot ganz dicht am Hotel vorbei und der Trainer lässt einen Delfin extra für uns einen Luftsprung machen. Ach ja.. Seufz.

Wir haben uns entschlossen Morea vom Boot aus zu betrachten – und diese Entscheidung war klug, denn auf der Insel selbst hängen dicke Regenwolken über den hohen Bergen. Diejenigen, die sich zu einer Fahrt zum Belvedere entschlossen haben, bekommen zwar die beiden berühm ten Buchten der Insel zu sehen: Cook Bay und die Oponohu-Bucht, müssen aber auch kräftige Schauer in Kauf nehmen.
Wir hingegen steuern mit unserem kleinen Boot ein Motu (eine unbewohnte Insel) an, auf der schon gedeckte Tische und ein typisch polynesisches Picnic auf uns warten. Wir erhalten Kochunterricht: der rohe Fisch wird in dünne Streifen geschnitten und zuerst gesalzen (das Fleisch wird sofort weiß), dann mit Zitronensaft beträufelt und mehrfach gewendet; nachdem der Zitronensaft wieder abgegossen wurde, kommen leicht angedünstete Karotten und eine Art Weißkohl dazu – zum Schluss frisch ausgepresste Kokosmilch. Lecker!!!

Außerdem lernen wir, wie man Kokosnüsse schält, öffnet und dann sowohl das Wasser, als auch die gepresste Kokosmilch gewinnt. Aus dem mit einfachsten Mitteln aus den Hälften der Nuss geschabten Kokosfleisch wird eben diese leckere Milch gewonnen.

Doch wer keinen rohen Fisch essen mag, bekommt auch gegrilltes Hähnchenfleisch oder kleine rote, scharfe Würstchen. Dazu Tomaten, grünen Salat und Ananas. Braucht man mehr?!

Zum ‚Nachtisch’ sozusagen werden in der kleinen Bucht, direkt vor unseren Tischen, die Rochen mit kleinen Fischen angelockt: Wir stehen, umringt von diesen anmutigen und doch ein bisschen unheimlichen Tieren, im klaren knietiefen Wasser und wagen es sogar, sie vorsichtig zu streicheln! Wie fühlt sich das an? An manchen Stellen wie Leder, die Außenteile hingegen sind ausgesprochen weich. Doch sind Rochen keine possierlichen Haustierchen. Genau hier, auf Morea, bei einer ganz normalen Schnorchelfahrt, ist der Australier, der es mit Krokodilen und anderen wilden Tieren aufgenommen hat, tödlich von einem Stachelrochen verletzt worden. (Leider weiß ich i Moment nicht mehr seinen Namen).

Wahrscheinlich waren ‚unsere’ Rochen absolut harmlos, doch war ich schon erschrocken, als der erste Rochen unter mir hindurch schwamm!! Ich hatte ihn aber schlichtweg vorher nicht gesehen – Ausweichen war nicht mehr möglich!

Auch Kristin ist mutig und schnorchelt wie ein Weltmeister und Rochen Streicheln ist ab sofort ihr Liebstes!

Ausgiebig baden konnten wir in unserer Lagune; wie in einer Gegenstromanlage kam stetig frisches Wasser. Wir schnorchelten zu einer dicken Koralle, wo ein ganzer Schwarm klein er blauer Fische sich tummelte.
Zurück ging es dann entlang der spitzen Vulkanberge; spitz und schroff, aber herrlich grün, dienten sie als Filmkulisse für manchen Hollywoodfilm (z.B. ‚Meuterei auf der Bounty mit Mel Gibson). Kaum zu beschreiben das Spiel der Wolken und Berggipfel – ein fast mystisches Bild!

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

. . . Danke! Am frühen, grauen, nasskalten Morgen deine Berichte zu lesen ist Balsam für meine Seele. Und mit deinen Augen zu schauen, ist für mich ein wundervolles Geschenk.
Liebe Grüsse von Sophie