Freitag, 23. Januar 2009

Nuku Hiva - oder Südsee für Anfänger

Nach 7 Seetagen entdecken wir eine auf den ersten Blick schroffe Insel vor uns! Eine Halluzination? Eine Fata Morgana? Aber Uli hat ‚Land gerochen’ und so wird es dann wohl wirklich die größte Marquesas Insel, Nuku Hiva, sein.
Mit polynesischer Gelassenheit hatte man mal eben 2,5 Stunden fürs Einklarieren gerechnet, aber weil heute Donnerstag ist oder die Sonne so schön scheint oder der Chief besonders gut geschlafen hat, sind wir erstaunlich schnell zum privaten Landgang zugelassen.

Zum ersten Mal wird getendert – und wie zu erwarten, gibt es großes Gedränge und Gestöhne, als ob es gilt, an Land zu schwimmen! Nun denn, die ersten Eroberer stürmen die Boote und dann die Insel – wir schauen erstmal, ob Menschenfresser auftauchen. Doch alles bleibt ruhig, ab und zu saust ein Auto durch die Hitze; heute sind es schon 30° am frühen Morgen, das kann noch heiß werden!

Wir schauen noch mal unverbindlich beim Mittagsbuffet vorbei, bis wir ebenfalls ein Tenderboot erklimmen und todesmutig zur Kaperfahrt aufbrechen.
Niemand zu sehen. Die Bewohner der Insel scheinen sich in einen Hinterhalt zurück gezogen zu haben. Man wiegt uns mit ein paar vorbeifahrenden Schulkindern in Sicherheit…
Schilder gaukeln uns vor, dass die Wilden hier Französisch sprechen! Aber wir fallen nicht darauf herein und pirschen durch den schwarzen Sand in Richtung Kirche. Ha! Vom letzten Menschenfressermahle sind noch ein paar Girlanden übriggeblieben. Das liest man ja überall: besonders das Fleisch der Weißen ist in Südseekreisen beliebt!

So schnell es der heiße Asphalt zulässt, setzen wir unsere Erkundung fort: Noch immer hat sich kein Eingeborener aus der Deckung getraut. Wahrscheinlich machen ihnen die vielen türkisfarbenen Beutel Angst: es könnten unbekannte Waffen darin versteckt sein. Haben nicht die ersten europäischen Seefahrer unbekannte Krankheiten mit an Land gebracht?!

Langsam wird es uns fad: Die angekündigten Mädchen (mit weißer Blume im Haar) und die verheirateten Frauen (mit roter Blume) sind nirgendwo zu entdecken – dann eben nicht! Gehen wir eben baden!! Es findet sich eine kleine Bucht mit schwarzem Sand und einigen Steinen – es leben unsere Badeschuhe! – und wir stürzen zum ersten Bad in der Südsee in die Fluten: 28°, noch nicht unsere Trauminsel, aber wir üben ja noch.

Die Vegetation auf dieser Insel ist unglaublich üppig; eine Obstplantage in Germany ist nix dagegen. Blütenpracht und Bäume voller bekannter und unbekannter Früchte, wohin man schaut. Aber einen gescheiten Kaffee haben sie nicht!!!

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