Donnerstag, 12. Februar 2009

Wellington + Christchurch

Let’s talk about rain –

Lasst uns von NZ sprechen!
Regen ist nicht gleich Regen. Es gibt Sprühregen, es gibt Nieselregen, es gibt Schnürlregen, es gibt Dauerregen, es gibt Schauer… und alles zusammen gibt es in Neuseeland!!!

Wir wachen auf und blicken durchs große Terrassenfenster: Grau.
Wellington aber hat ein Einsehen und bessert sich. Als wir über die Gangway gehen, hört die Nässe von oben auf. Wir entscheiden, die angegebenen 2,5km bis in die Stadtmitte zu Fuß zu gehen und nicht auf den Shuttlebus zu warten. Tatsächlich erreichen wir nach 10 Minuten bereits das Parlamentsgelände und zeigen Gabriele und Karl-Heinz den ‚Bienenkorb’ (den Plenarsaal), das Parlament und die alte Bibliothek. Auch die alt ehrwürdige Old St.Paul’s ist uns einen Besuch wert; erstaunlich, wie modern diese Kirche innen ist! Jeder Stuhl ist mit einem Schildchen versehen, auf dem der Name eines edlen Spenders zu lesen ist. Ob der dort dann auch Platz nehmen darf oder muss? Immerhin findet sich an jedem Platz ein gesangbuch und ein nettes blaues Kissen.
Kristin und Eckhard sind noch auf eigener Neuseelandtour, so ziehen wir zu viert (zusammen mit Gabriele und Karl-Heinz) durch die Innenstadt, die im Gegensatz zu 2007 lebendig ist und durchaus ansprechende Geschäfte bietet. Leider, leider müssen wir an all den Versuchungen vorbei gehen, denn Uli hat – was ihm noch nie passiert ist – das Portemonnaie auf dem Schiff vergessen. Das kommt davon, wenn man an Bord alles bargeldlos erledigen kann; es genügt ja, die Kabinennummer anzugeben und den Rechnungsbeleg zu unterzeichnen. Da stehen wir nun und zählen unsere Mäuse, die sich noch in irgendwelchen Jackentaschen finden lassen: 40 Neuseeland Dollar und 20 Euro kommen zusammen, damit können wir einen Cappuccino bei Starbucks, die Fahrt mit der Cable Car und ein Mittagessen im Food Court bestreiten – alles also nicht so schlimm. Einen kleinen Schreck bekommt Gabriele, als sie oben in Kelburn (einem Stadtteil mit herrlichem Ausblick über die Bucht) bemerkt, dass ihr Portemonnaie weg ist. Nach einem ersten Panikanflug konstatiert sie aber, dass keine Kreditkarte drinnen ist und außerdem ja gerade eben noch das Ticket für die Cable Car bezahlt worden ist. Ein Anruf unten am Schalter bringt die frohe Kunde, dass ein schwarzes kleines Portemonnaie gefunden worden ist – und am Ende ist sogar noch der gesamte Inhalt vorhanden. Dem ehrlichen neuseeländischen Mitmenschen Dank!!

Unsere Erinnerung an das wunderbare und abwechslungsreiche Te Papa Museum führt unsere Schritte noch einmal dorthin. Es ist immer noch beeindruckend, wie weiträumig alles angelegt ist, wie spannend die unterschiedlichen Bereiche dargeboten werden – oft mit einer extra für die Kleinen eingerichteten Ecke - wo man über die Tiere, Menschen und Natur in NZ Neues und Bekanntes entdecken kann.
Wir erleben in einem kleinen Haus hautnah ein Erdbeben mit, tauchen, mit 3D-Brille auf der Nase, in die Tiefsee und schauen zu, wir die Riesenkrake gefangen wurde, und müssen hinnehmen, dass uns die Einwanderungsbehörde in unserem hohen Alter nicht mehr akzeptieren würde (es sei denn, wir sind bereit, 2.000.000 Neuseeland Dollar zu investieren!).

Na gut, dann bleiben wir eben in Deutschland. Werdet schon sehen, was ihr davon habt!

Am Abend tritt auf der Showbühne der Amadea der Bauchredner Perry mit seiner Puppe Amadeus (der hieß auch vorher schon so) auf. Wir haben Tränen gelacht.

Wir wachen auf und blicken durchs große Terrassenfenster: Grau.
Diesmal in der Bucht von Littleton. Und obwohl Christchurch eine sehenswerte kleine Stadt ist, die britischste Stadt außerhalb der UK, will der Regen heute gar nicht aufhören: Wir klettern in einen Shuttlebus und lassen uns die Stimmung nicht vermiesen. Heute zu 6t, was zeitweise etwas kompliziert wird, denn wir haben unterschiedliche Shop-Verweil-Zeiten. So trennen wir uns für eine Stunde, fahren dann gemeinsam mit einer historischen Straßenbahn durch die Stadt. Die Neuseeländer haben Sommer und gehen im Hemd durch die Straßen, wir frösteln und haben aus dem Schrank tief drinnen die langen Pullover und Jacken geholt. Auch die Füße müssen sich von Sandale auf feste Schuhe umstellen und wehren sich auf ihre Weise…

Heute essen wir indisch, ich traue mich sogar den Gewürzgrad ‚hot’ zu bestellen, was meinem ‚butter chicken’ gut ansteht. Natürlich ist der Durst danach etwas größer, aber an Bord der Amadea ist noch niemand verdurstet.
Von Kristin bekomme ich einen kleinen Koalabären Geschenk, der jetzt gleich in seinem kleinen Bärenleben eine halbe Weltreise mitmachen darf! Wenn das seine Bärenmama wüsste!
Auch nach dem Mittagessen hat Christchurch den grauen Mantel aus Dauerregen umgehängt, sodass wir ein wenig traurig Adieu sagen; gerne hätten wir in einem der vielen kleinen Cafés Platz genommen und den Menschen zugeschaut. Trotzdem ist es gut, dass wir hier (noch einmal) waren – mein ziemlich schlechter Eindruck von der letzten Reise hat sich verbessert: Die Städte, die wir fast nur im Schnelldurchgang und oft noch dazu nach Ladenschluss gesehen hatten, haben durchaus ihren Charme!!

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