Samstag, 7. Februar 2009

Tonga (verbesserte Neufassung)

Tongatapu

Nuku’alofa ist die Hauptstadt der vielen kleinen Inseln, die zum Königreich Tonga gehören. Ihr wisst schon: Der kleine dicke König… Das heißt: Der ist ja 2006 gestorben und nun regiert sein 60jähriger Sohn, der noch Junggeselle ist (und großer Deutschlandfan!) Der alte König hatte in den letzten Jahren auch erkannt, dass Dicksein nicht alles ist – und von den 210kg immerhin noch 70kg abgenommen! Derjenige aus seinem Königreich, der am meisten Gewichtsverlust nachweisen konnte, hat 500 Tongadollar erhalten als Prämie.

Um es vorwegzunehmen: nach Samoa hat es jede Südseeinsel schwer – und Tonga kann einfach nicht mehr unsere Eindrücke von Samoa toppen. Da ist der Königspalast in der Hauptstadt oder die Königsgräber, die wir alle von weitem nur anschauen konnten, ganz nett, aber wir sehen zu viel Beton, zu viel Nachlässigkeit und Dreck… Der neue König hat es nicht leicht. Sein Vater war über 40 Jahre an der Macht und sehr beliebt. Er hingegen war sein ganzes Leben lang Prinz, lebt auch heute noch in seinem eigenen Haus, mitten auf der Insel – und hat es noch nicht zu einer großen Kinderschar gebracht. Das geht gar nicht.

Es gab viele Unruhen und Brandstiftung, als das Parlament (es gibt aber keine politischen Parteien oder so etwas wie eine Opposition!) sich auf das Jahr 2007 vertagen wollte mit seinen angekündigten Veränderungen. Da ist das sonst sehr königstreue Volk ungemütlich geworden… Viel geändert hat sich aber bis heute nichts.

Unser Ausflug führt uns – und fast die Hälfte aller Amadea-Gäste! – über die Insel und so tummeln wir uns mit 13 Bussen an sämtlichen Sehenswürdigkeiten von Tongatapu. Sei dies eine Palme, die im Wipfel sich in 3 Stämme verzweigt (und dafür ein Schild des Tourismusministers erhalten hat!), sei es ein Baum mit flying foxes (mittelmäßig spannend) – überall sind schon die anderen da. Klar, auch wir sind die ‚nervenden anderen’! Wie gut, dass es jetzt erst mal 2 Seetage gibt. Und in NZ machen wir nur einen einzigen Ausflug mit; alles andere wird im Alleingang absolviert und erkundet!!!! Ich will keine drängelnden und meckernden Menschenmengen mehr sehen!!! Jedenfalls bis auf weiteres.

Der Ortskern von Nuku’alofa ist vergleichbar mit einem Dorf bei uns – schöne Strände sind weit verstreut, aber doch vorhanden. Vom Reiseleiter gepriesen allerdings gibt es auf einer der vorgelagerten Inseln ein Ressort, von Deutschen seit gut 20 Jahren geführt, das absolut top sein soll. Ein Fale soll dort sogar nur 180 US Dollar kosten – um mal etwas Positives zu berichten.
Eigentlich wollten wir Kaffee trinken, zurück auf der Amadea, aber ich musste mich erst im Waschsalon ‚prügeln’ um die freien Maschinen – und Uli bummelt absichtlich oder auch nicht absichtlich? mit dem Duschen so lange, bis es keinen Kaffee mehr gibt. Bäh! Man hat es nicht leicht als Weltenbummler.

Doch bevor ich meinen Bericht über unsere letzte Südseeinsel beende, muss ich noch unbedingt erzählen, dass wir den gefährlichen Sprung über die Datumsgrenze gewagt haben!! Während ihr alle einen Tag nach dem anderen brav erlebt und abhakt, haben wir uns durch die Zeit gemogelt und in jeder neuen Zeitzone dem Tag 12x eine Stunde hinzugefügt. Das bleibt natürlich nicht unbemerkt: Fast am 180.Breitengrad verläuft die Datumsgrenze, denn irgendwo müssen die geliehenen Stunde ja gesammelt werden. Nun sind wir euch einen halben Tag voraus und werden noch 12 mal um eine Stunde zurückstellen, bis wir wieder zu Hause sind(und mit euch übereinstimmen).

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hallo ihr weltenbummler,

ganz lieben dank für eure wunderbare karte!

was für traumhafte eindrücke ihr vermittelt!

dank technischer probleme bei 1 und 1 hatte ich über 4 wochen weder internet noch telefon und bin beim verfolgen eurer reise im rückstand. in der schule werden die pcs vor allem für verwaltungsarbeiten genutzt und es gibt immer viele schultergucker.

dies ist mein zweiter versuch und ich bin gespannt, ob euch dieser kommentar wohl erreicht?

weiter eindrucksvolle etappen, genießt weiter diese außergewöhnliche zeit.

ganz liebe grüße britta

Anonym hat gesagt…

hi ihr, ich probiere es gleich noch einmal!

eure bilder fangen die eindrücke sehr plastisch ein und an dir, gabriela, ist eine schriftstellerin oder journalistin verloren gegangen, so anschaulich, treffend, informativ, lebendig und humorvoll bringst du eure erlebnisse nahe.

bin gespannt, was noch alles folgt...

ich drücke euch.

britta