Montag, 16. Februar 2009

Geburtstag

Geburtstag!

Gibt es den perfekten Geburtstag? Ich glaube fast, gestern hatten wir diesen Tag!
Uli möchte zwar nicht gerne daran erinnert werden – doch ist es letztendlich nur eine ZAHL!

Wir haben das neuseeländische Festland hinter uns gelassen und eine stürmische Nacht verbracht. Auf dem Weg zum ‚Bergfest’, zu dem alle Weltreisenden eingeladen sind, treffen wir viele schwankende Gestalten, die mit Hilfe der seitlichen Geländer in den Fluren einigermaßen sicher ihrer Kabine zusteuern. Der eine oder andere leidet wohl doch etwas mehr – so muss die Flamencotänzerin leider absagen, und nur ihr Gitarrenspieler kann die Bühne betreten. Die exakte Wellenhöhe wird uns immer erst im Nachhinein mitgeteilt, aus verständlichen Gründen. So erfahren wir auch erst heute, dass auf dem Weg nach Acapulco die Wellen eine Höhe von immerhin von 12 Metern erreicht haben.

Auch der ältliche Zauberer aus Russland kämpft gegen die Gesetze der Schwerkraft – und gegen die nur mäßige Begeisterung seines Publikums. Nehmen wir einmal an, dass die müden Tricks und die Tatsache, dass man manchen Golfball doch einige Male sehen kann, wo er sicherlich nicht zu sehen sein sollte und so den ‚Trick’ verrät, den Wellen der ‚grollenden 40’ zuzuschreiben ist. Hier, zwischen dem 49. und 40. Breitengrad sind die tobenden Meere berühmt berüchtigt.. Wir wissen nun, dass die Gerüchte über Stürme in diesen Breiten stimmen!

Dann aber erwacht ein neuer, ein sonniger Tag – Valentinstag. Ulis Geburtstag. Ein perfekter Tag, an dem Kapitän Flohr sein Versprechen halten kann, uns drei Fjorde an der neuseeländischen Westküste zu zeigen.
Der Wind braust über unsere Terrasse, die uns einen exklusiven Blick gewährt, aber natürlich auch an exponierter Stellung besonders heftigen Wind beschert. Wir nehmen Kurs auf den Dusky Sound und verstummen wirklich vor Ehrfurcht. Unberührte Natur, klares tiefes Wasser und Berge in unterschiedlichen Grau- später dann Grüntönen, die bis ins Wasser reichen. Wir stehen gebannt und haben das Gefühl, uns in einer Naturkathedrale zu befinden.

Wir gleiten durch den Fjord und vergessen das ganze, große Schiff um uns herum. Nur wir sind hier und diese atemberaubende Natur.

Zwei Stunden später tauchen wir ein in den Doubtful Sound, der ebenfalls nur von der Wasserseite her zugänglich ist. Am Ende der Welt – aber doch nicht allein, denn plötzlich taucht ein zweites Kreuzfahrtschiff auf, die Rapsody of the Seas, kommt uns entgegen und gleitet lautlos an uns vorbei. Das übliche Grüßen per Horn entfällt, ist hier im Naturschutzgebiet verboten.

Hier, wo 300 Regentage im Jahr gewiss sind, dürfen wir die Fjorde, hier Sounds genannt, in strahlendem Sonnenlicht erleben! Wenn das nicht das perfekte Geburtstagsgeschenk ist! Auch der Milford Sound, den wir ja schon im November 2007 mit einem kleinen Ausflugsdampfer erkundet haben, zeigt sich heute in klarem Licht. Auf die Tausende von Wasserfällen, die den Fjord zum ‚Weinen’ bringen, müssen wir allerdings dafür verzichten.

Das Geburtstagskind möchte keine Torte, keine Luftballons über dem Abendbrottisch und auch keine Kellner, die im Gänsemarsch anmarschiert kommen und ein Liedchen singen!!! Also habe ich das Essen auf die Kabine bestellt und meinen Liebsten mit Tartar und Schwarzbrot ein leckeres Abendessen kredenzt.
Mit 6 netten Mitreisenden haben wir dann zum Abschluss des Tages bei Ronald im Havanna Club noch den einen oder anderen Cocktail getrunken – sagt selbst: Der perfekte Geburtstag!

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