Samstag, 27. Dezember 2008

Madeira

Madeira

Liebes Logbuch!
Schon früh am Morgen musste ich hinaus an Deck, um die Anfahrt in den Hafen Funchals zu sehen! Was für ein Empfang! Die Insel liegt noch im völlig dunklen Wasser, doch ziehen sich Perlenketten aus Licht über die Berge und wir können die Kirche von Monte ausmachen. Die Luft ist mild, doch als die Sonne aufgeht, zeigt Madeira – wie so oft – einen tief hängenden Wolkenzug und hält auch noch tagsüber zahlreiche Schauer bereit. Andererseits blühen hier wie versprochen stets die Blumen und man könnte glauben, es sei schon März, wenn da nicht die Wichtel und Krippen auf der Avenida Arriaga stünden, ein Kinderchor portugiesische Weihnachtslieder mit glockenhellen Stimmen präsentierte. Madeira feiert seinen 500.Geburtstag und hat sich auch in der Winterzeit einiges ausgedacht, um seine Besucher zu unterhalten.

Ganz besonders eindrucksvoll sollen die Feste zum Jahreswechsel sein – und geradezu unbeschreiblich prächtig das Feuerwerk! Die Albatros wird wohl in den Genuss dieses Anblicks kommen, wir aber haben nach dem Ablegen um 19h noch lange einen stimmungsvollen Blick auf die Weihnachtsbäume aus Licht in Funchal. Die Sektkelche werden auf Deck 8 großzügig gefüllt, und wir verabschieden uns für viele Wochen von Europa.

Inzwischen ist der erste der sechs langen Seetage angebrochen, mit denen viele Gäste an Bord nicht viel anzufangen wissen. Vielleicht haben sie schon zu viele Tage auf See verbracht? Wir aber genießen es, einfach nur auf die Wellen zu schauen, weit und breit außer dem Horizont nichts, was den Blick ablenkt – und zu wissen, dass es mit jedem Tag etwas wärmer werden wird. Jetzt haben wir schon zwei Stunden Zeitvorsprung vor der Heimat, denn bis zur Datumsgrenze müssen wir noch fleißig sammeln, bis man uns letztendlich einen ganzen Tag streicht. Gut, dass Uli dann nicht seinen Geburtstag hat!

Danke für die lieben Kommentare, die unsere Leser, nämlich ihr, auf unserer Seite hinterlasst! Ob sich die Türen auf der Amadea verbreitern lassen?? Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass dies notwendig ist – denn schon jetzt ist der Umfang mancher Passagiere bedenklich; solange aber die Rettungswesten noch passen….

Bedingt durch die freie Tischwahl haben wir abends meist im Restaurant Vier Jahreszeiten gegessen, weil es dort etwas gemütlicher ist als oben, im Restaurant Amadea, wo wir morgens und mittags bei Hakan Platz finden. Hakan kommt aus der Türkei, ist aber von dort auf die Amadea geflüchtet, weil in seinem Land deutschsprachiges Servicepersonal nicht mehr so stark gesucht wird: zu viele all-inclusive-Hotels und eben auch zu viele russische Gäste…

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

... na, dann verabschiedet das Alte Europa euch mal, auch wenn ich hier ungern auf euch verzichte. Aber andererseits bereitet mir die Lektüre des Logbuches sehr viel Freude und wenn ich die Augen schliesse, dann sitze ich neben dir liebe Ela auf Deck und lausche den Wellen. Genuss pur. Also schön weiterreisen, damit ich mitgeniessen kann.
Liebe Grüsse von Sophie