Montag, 6. April 2009

Suezkanal

Nun segeln wir im Mittelmeer,
und haben keine Mittel mehr!

Das heißt;: Wir müssen nach Hause fahren!

Doch noch hatten wir ein Erlebnis vor uns, das seinerzeit mit den Auschlag gab für unsere Weltreise: Die Passage durch den Suezkanal.

Immerhin hat dieser Kanal nicht nur jüngere Geschichte geschrieben (ich kann mich noch gut erinnern an die Suezkrise in meiner Kinderzeit); inwieweit die alten Ägypter schon Kanäle stechen ließen, um eine wichtige Verbindung vom Nil zum Roten Meer zu schaffen, ist nicht eindeutig belegt. Es gab aber wohl einmal eine direkte Schiffsverbindung zwischen Memphis und Biblis. Allerdings musste ein solcher Kanal stets gewartet und gepflegt werden, er ist alsbald wieder versandet.. Aber immerhin.

Erst Darius I. gelang es, einen Verbindungskanal, den die Römer begonnen hatten, vom Nil zum Roten Meer zu vollenden. Schließlich hatte der Perserkönig Interesse, sein reich mit dem eroberten Ägypten zu verbinden.
Die Geschichte dieses Kanals verlief ebenso wie die des alten ägyptischen<; erst Gottfried Wilhelm Leibnitz legte dem König Frankreichs, Ludwig XIV einen ausgearbeiteten Plan für einen Kanal durch die Landenge von Suez vor. 1859 begann unter Leitung des französischen Diplomaten Ferdinand de Lesseps der Bau; nach 10 Jahren Bauzeit, unter Mitwirkung vn 25.000 Arbeitern wurde der Kanal am 17.11.1869 eröffnet.

Der Suez-Kanal ist 171,25 km lang.
Der Nord-Ostsee-Kanal ist ca. 99km lang (mit 2 Schleusenpaaren)
Der Panama-Kanal ist ca. 81km lang (mit 3 Schleusenpaaren).

Seit 1957 ist Ägypten alleiniger Verwalter des Kanals, doch wurde von 1967 bis 1975 der Kanal infolge des israelisch-ägyptischen Krieges durch Schiffswracks blockiert. Die Wiedereröffnung kostete Ägypten 288 Millionen Dollar (es mussten 10 Stahlkörper versunkener Schiffe, Kanonen und Tanks entfernt werden; der Boden war übersäet mit explodierten und nicht explodierten Granaten)

Wir sehen von all dem natürlich nichts mehr. Entlang unendlicher Wüstenlandschaften gleiten wir ruhig durch den ersten Teil des Kanals. Wir führen einen Konvoi von 28 Schiffen an. Am Ufer sehen wir in regelmäßigen Abständen bewaffnete ägyptische Posten, die sich am Morgen aus der Kälte ihrer kleinen Schutzhütten in die wärmende Morgensonne bewegen.
Oft werden wir gegrüßt, sei es durch Inschriften im Sand (Welcome to Egypt) oder durch Winken – trotz alledem ist klar, dass man dieses Stück Erde nicht wieder hergeben will.

Im Großen Bittersee, wo wir die Schiffe des entgegenkommenden Konvois passieren lassen, treffen wir auf teile der Britischen Flotte. Auch wein U-Boot gleitet an uns vorbei. Sie alle sind auf dem Weg in den Süden und werden vielleicht zu den Schiffen stoßen, die gegen Piraten im Einsatz sind.

Unsere Passage verläuft ohne Probleme und erstaunlich schnell, sodass wir in Port Said sogar noch für 3 Stunden Landgangszeit erhalten.

Nun aber nähern wir uns unweigerlich Europa, den kälteren Regionen, der Heimat!

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